Holguín ist die Schönste
Von ihren Stadtparks bis zum Sand der riesigen, fast unberührten Strände oder bis zu den gewellten kieferbestandenen Anhöhen seiner Heimaterde erhebt sich Holguín als eines der faszinierendsten Reiseziele des kubanischen Archipels.
Dank seiner vielfältigen Palette an Möglichkeiten ist es die einzige Destination des Landes, die sechs verschiedene Produkte anbietet: Sonne und Strand (bei diesem Produkt nimmt es den zweiten Platz im Land ein), Natur, Fachärztliche Gesundheitsbetreuung (erster Rang), Jachthäfen und nautische Sportarten, Events und Stadt.
Voller Kraft und üppiger Natur, sei es in den Bergen der Sierra Cristal, an der kurvigen Küste mit kleinen Buchten und schaumigen Stränden oder im fruchtbaren Tal zwischen den Bergen, stellt die Provinz Holguín heute den drittgrößten Tourismuspol des Landes dar. Bereits Admiral Christoph Kolumbus bezeichnete sie vor 520 Jahren als den schönsten Landstrich, als er in der Bucht von Bariay landete.
Nur wenige Minuten trennen den Besucher, der am Internationalen Flughafen Frank País eintrifft, von der schönen kubanischen Stadt der Parks. So wird sie wegen der reichlich vorhandenen friedlichen Gärten und Promenaden genannt, die von regulären Straßenzügen umgeben sind. Sie erleichtern es dem Besucher, spazieren zu gehen und dabei aus erster Hand das tägliche Leben der Einwohner Holguíns kennen zu lernen, das reich an kulturellen Traditionen ist und darüber hinaus von seiner großen Gastfreundschaft charakterisiert wird.
Die Stadt wurde als Hato de San Isidoro de Holguín am 3. April 1720, am Vorabend von San Isidoro, mit der Einweihung der Kirche gleichen Namens gegründet, die auch den Widmungsnamen nuestra Señora del Rosario (Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz) erhielt, der die rechts vom neuen Tempel befindliche Kapelle gewidmet wurde. Fast zwei Jahrhunderte vorher hatte der spanische Kapitän Don Francisco García Holguín — belohnt mit einer königlichen Schenkung für Aktionen in der Eroberung Mexikos — das erste Gehöft zwischen den Flüssen Jigüe und Marañón gegründet, zusammen mit seiner Frau Doña Isabel Fernández de Sandoval und einigen Gefolgsleuten, denen sich die Eingeborenen des Gebiets anschlossen.
Die Anerkennung als Stadt erhielt sie 1752 — als vierte des Landes — und auch gegenwärtig ist sie die vierte an Bevölkerungszahl, mit etwas über 200.000 Einwohnern im Stadtgebiet. Nur Havanna, Santiago de Cuba und Camagüey sind in dieser Reihenfolge größer als sie.
Einmal im historischen Stadtzentrum angekommen, das immer von seinen wichtigsten Parks umgeben wird, können die Besucher das Provinzmuseum für Geschichte La Periquera, das Museum für Naturgeschichte Carlos de la Torre Huerta — das über eine der bedeutendsten Ausstellungen der Malakologie Amerikas verfügt —, die Kathedrale von San Isidoro mit ihrem Monument für Juan Pablo II, die Kirche von San José, das Theater Eddy Suñol und das Kulturzentrum von La Marqueta besuchen.
Wahrscheinlich der bekannteste Ort der Stadt ist der Loma de la Cruz (Hügel des Kreuzes)— früher Cerro Bayado—, der sich am äußersten nördlichen Ende befindet, und von dem aus dank seiner 261 Meter Höhe praktisch die gesamte Stadt zu überschauen ist. Man erreicht ihn über die Landstraße, aber für die Einwohner Holguíns ist es zur Gewohnheit geworden, seinen Gipfel zu erreichen, nachdem sie die 458 Stufen der langen Treppe aufgestiegen sind, die an seinem Fuß ihren Anfang nimmt.
Der Ort ist mit der Geschichte der Stadt verbunden und wurde ab dem 3. Mai 1790 so benannt, als die Stadtbewohner den Bruder Francisco Antonio de Alegría begleiteten, der ein Kreuz aus Holz auf seinen Gipfel stellte und damit eine religiöse Tradition einführte, die Begehung der Romerías de la Cruz (Wallfahrt des Kreuzes), die mit der Zeit zur wichtigsten Festlichkeit der Einwohner Holguíns wurden: den Romerías de Mayo (Mai-Wallfahrt). Diese beginnt mit einer Pilgerfahrt zum Ort, an dem das Kreuz steht, und umfasst alle künstlerischen Manifestationen.
Holguín richtet alljährlich im Monat Oktober auch das Fest der Iberoamerikanischen Kultur aus, das Festival des Son, das anerkannte Internationale Kolloquium für die Befreiung der FÜNF und das Festival der Armen Filmkunst Humberto Solás, dieses letztgenannte in der kleinen Stadt Gibara, die 32 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt an der gleichnamigen Bucht liegt.
Für die Beherbergung zählt die Stadt auf das Hotel Pernik, die Villa El Bosque und die Villa Mayabe. Letztgenannte steht auf der Anhöhe gleichen Namens, die nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt ist. Von deren Aussichtsplattform aus kann man die die Stadt umgebenden Fluren sehen und in ihrem kreolischem Restaurant werden exquisite Gerichte aus Dörrfleisch, Schweinebraten und tropischen Früchten angeboten, sowie traditionelle kubanische und internationale Cocktails.
Ein abendlicher Spaziergang kann den Besucher in das Theater Eddy Suñol führen, das das gewohnte Szenarium des angesehenen Lyrischen Theaters von Holguín ist. Oder aber in den Rincón de El Guayabero, einen kleinen Klub, der von dem pikaresken Gesang animiert wird, welcher von Faustino Oramas, einem berühmten Liedermacher und ortsansässigen Spielmann, eingeführt wurde. Desgleichen kann man die typisch kubanischen Nächte des Kabaretts Nuevo Nocturno genießen.
Ausserhalb der Stadt
Die kubanische Ostprovinz verfügt über einen vortrefflichen Küstenstreifen, dessen orographische Besonderheiten ihn einzigartig im Land machen. Im Unterschied zu den flachen Küsten von Varadero und den Keys von Villa Clara — Santa María, Ensenachos — und Ciego de Avila —Cayo Coco, Cayo Guillermo—, liegen die zu Holguín gehörenden Strände Pesquero, Guardalavaca, Esmeralda, Don Lino, Blanca, Turquesa und andere mehr, eingebettet zwischen abschüssigen Anhöhen und sind von üppiger Vegetation und wunderschönen sich dahinschlängelnden Steilküsten mit kristallklarem Wasser umgeben, die reich an prächtigen Unterwasserlandschaften und Gebieten zum Fischen sind.
Von einigen dieser Strände aus kann man kuriose natürliche Unebenheiten betrachten wie den Silla de Gibara (Stuhl von Gibara) und die Mezquita (Moschee). Außerdem hat man Gelegenheit, den Ökotourismuspfad von Las Guanas zu bewandern oder das Museum des kleinen Landguts „Chorro de Maíta” zu besuchen, eine Enklave, die vermittels eines Indianerdorfes mit seinem Friedhof die Kultur der Gemeinschaften der Eingeborenen wiedererstehen lässt. Ganz in der Nähe findet sich ein Netz von Hotels mit verschiedenartigen Angeboten für alle Segmente des internationalen Tourismus.
Unter den Attraktionen der Gegend dürfen nicht das Key Saetía und der Naturpark Bahía de Naranjo vergessen werden. Letzterer verfügt über natürliche Schwimmbecken, Restaurants und ein Delfinarium, in dem die Besucher nicht nur die gewohnten Shows besuchen, sondern sich sogar zusammen mit diesen verspielten Meeressäugetieren baden können.
Die Ausflüge zum Key Saetía gehören zu den am meisten gefragten, was seine Berechtigung hat, da es sich um einen 42 m² großen Schatz der Natur mit eigener Mole handelt. Er ist mit einer außergewöhnlichen tropischen Vegetation, inneren Lagunen und 12 Stränden versehen. Auf diesem Key leben in völliger Freiheit Antilopen, Büffel, Rotwild, Zebras, Wildschweine und Strauße, eingeführte Arten, die jedoch gut an die Wechselwirkung mit den autochthonen Arten angepasst worden sind.
Aber die landschaftliche Schönheit Holguíns beschränkt sich nicht nur auf seine Küsten, Sandstrände und Keys, sondern erhebt sich ebenso zu ihren Gipfeln, insbesondere auf die Pinares de Mayarí, wo mitten im Nationalpark La Mensura auf einer Höhe von 680 Metern über dem Meeresspiegel eine Villa einzigartiger Architektur im Stil der europäischen Alpen steht.
Die exotische Gegend erlaubt dem Besucher, den beeindruckenden Kontrast zwischer der tropischen Vegetation des Berges und den exklusiven dicht bestandenen Kiefernwäldern der Region in sich aufzunehmen. Bäche kristallklaren Wassers durchziehen das Gebiet, die aus den Bergen der Sierra Cristal herabrieseln, darunter jener, der den Wasserfall El Guayabo speist, der als der höchste in Kuba gilt und von einer dort angebrachten Aussichtsplattform aus betrachtet werden kann.
Ebenfalls stark besucht sind dort der Garten La Plancha und das Landgut Los Exóticos, ein sehr angenehmes Waldreservat.
Ein weiterer Ort von großem historischen Wert ist Birán, der Standort eines schönen Museums im Geburtshaus des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz und seines Bruders Raúl, dem gegenwärtigen Präsidenten des Staats- und des Ministerrates des Landes.
Die archäologische „Hauptstadt“ Kubas Banes, das als weißes Städtchen bezeichnete Gibara und die bereits erwähnte Provinzhauptstadt Holguín komplettieren und verschönern die Tourismuswerte einer Region, die jene natürlichen Reize schützt und erhält, die bei Admiral Christoph Kolumbus so viel Staunen und Bewunderung hervorriefen.