Für ein Miteinander in der Karibik
Die Anzeichen einheitlicher Interessen in der Karibik werden immer deutlicher. Die beiden größten Länder der Region – ihr Anteil an dem 42 Millionen betragenden Besucheraufkommen in den Inselstaaten der Karibik übersteigt 10 Prozent – sind dabei, ihre Infrastruktur an Hotels auf ein zahlungskräftigeres Besuchersegment einzustellen, ohne dabei den bisherigen Kundenkreis auszuschlagen. Die Dominikanische Republik hat den finanzkräftigen und großen nordamerikanischen Markt im Auge, dem sie Attribute zu bieten in der Lage ist, die auf den kleineren Karibikinseln nicht vorhanden sind. Die dominikanische Regierung hat für die direkte Bearbeitung ausschließlich dieses Marktes eine neue Vizeministerin, Magali Toribio, ernannt.
Lassen sich nun die kleinen Inseln nicht aus ihrer Lethargie wachrütteln; erdulden sie weiterhin den Anprall der Hurrikane; befassen sie sich nicht mit mehr Nachdruck mit den saisonbedingten Veränderungen mit Blick auf die europäischen Märkte, speziell die des Südens, dann werden sie in eine Krise geraten und sie werden sich fragen, warum es dazu kam.
Durch mangelnde Vision, ihr Fernbleiben von so bedeutenden Messen wie der FITUR in Spanien, das geringe Agieren der Behörden der Inseln, spanische Investoren zu gewinnen, verpassen sie Opportunitäten und blicken auch weiterhin hauptsächlich in Richtung der Vereinigten Staaten, was von dort kommen könnte; darin liegt ihr Problem. Sie sind von der Realität entfernt, während Länder wie die Dominikanische Republik, Jamaika oder Kuba sich bemühen, Alternativen von höherer Qualität und höherem Preis zu finden. Dabei könnten wir nicht einmal behaupten, dass die von den kleinen Inseln gebotene Qualität in allen Fällen besser wäre als die in den Angeboten der großen Inselstaaten. Was den Unterschied ausmacht, ist im Wesentlichen ihr höheres Preisgefüge, denn die Philosophie der amerikanischen Investoren ist eine andere als die der Europäer, speziell der Spanier.
Bei aufmerksamer Betrachtung können wir feststellen, dass die spanischen Hotelketten – es sind größtenteils Mallorquiner – eine Preis-Leistungs-Politik verfolgen, die rentable Geschäfte bei hoher Qualität und Leistung verspricht, also mit ausgezeichneten Wirtschaftsergebnissen und einem für den Touristen sehr angemessenen Preis arbeiten.
Wir wenden uns an die Behörden der Karibikinseln, die mittelfristige Zukunft wettbewerbsfähiger anzugehen, die Möglichkeiten der Einbeziehung Spaniens als Entsendermarkt zu prüfen, vor allem aber als das Land Europas mit der größten Erfahrung im Tourismus, seine Hotelketten ggf. unter die weltbesten Touristikbetreiber einzuordnen. Besuchen Sie Messen wie die FITUR; bei rechtzeitiger und nachdrücklicher Vorbereitung werden Sie ein unglaubliches Fazit ziehen können.
Suchen Sie für die Karibik eine neue Zukunft und halten Sie die Türen offen, damit diese Region mit Nachdruck und einheitlichen Kriterien mit anderen Regionen der Welt echt wetteifern kann.
Bemühen wir uns miteinander um eine echt gemeinsame Karibik.
José Carlos de Santiago