Leixure Riviera
Hostal 1920

Die Web-Sites zur Werbung für Privatquartiere und deren Betreibung gewinnen in den letzten Zeiten weltweit an Berühmtheit. Obwohl dies eine Modalität ist, die seit Jahren zur Anwendung kommt, nutzt der moderne Tourist in wachsendem Maße das Internet und die neuen Technologien, um seine eigenen Reiserouten aufzustellen. Immer mehr zieht er es dabei vor, ein Reiseziel ganz direkt zu erfahren, indem er sich unter seine Einwohner mischt und an ihren Gewohnheiten und ihrem Lebensstil teilnimmt.

Die Plattformen für Privatquartiere haben sich stark verändert und treten immer einfallsreicher auf: Da sind die Begründer und Marktführer AibnB, die in 192 Ländern vertreten sind und Privatleute in Kontakt bringen, die von einer einfachen Wohnung in Manhattan bis zum französischen Schloss auf dem Land die verschiedensten Unterkünfte anbieten. Danach wäre Couchsourfing zu erwähnen, das schon mehr eine Reise-Philosophie für junge Internet-Surfer als eine Web-Site ist, da dort Menschen gratis zumindest ein Sofa anbieten, mit der Sicherheit, eines Tages vielleicht einmal das zu finden, was sie selbst auf der Welt benötigen. Schließlich gibt es Familink Travel, das als erste virtuelle Gemeinschaft reisender Familien gegründet wurde, bei der man sich für nur 1 € in der Web verzeichnet und beschreibt, was man als Unterkunft anbietet, welche Erlebnisse man mit den Gästen teilen würde und andere Details, woraufhin die interessierte Familie für einige Tage zum Besuch anreist und später der Gegenbesuch erfolgt.
In Kuba wird die Vermietung von Privatunterkünften seit den neunziger Jahren betrieben, aber erst jetzt, seit der Eröffnung neuer Lizenzen für den Privatsektor und dem Touristenboom, der nach der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen Kuba und den USA einsetzte, erreicht diese Modalität unvorhergesehene Ausmaße.
Pepe, der Eigentümer von Hostal 1920, das mitten im Stadtteil El Vedado in Havanna liegt, ist der Meinung, dass die Zahl derer, die sich in Kuba diesem Geschäft widmen, weiter ansteigen wird, denn er sagt „wir schaffen es heute garnicht mehr“. Sein Haus, in dem zwei Zimmer vermietet werden, in denen jeweils bis zu vier Personen schlafen können, ist zwischen einer Vermietung und der nächsten höchstens zwei Tage lang frei. Die Statistik gibt ihm Recht: Im Jahr 2015 kamen über 3,4 Millionen Touristen auf die Insel, allein im ersten Quartal war im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum 2014 ein Wachstum um 14% erreicht worden.

Ein Kolonialhaus in El Vedado

Aber Pepe, dessen Name im Verzeichnis kubanischer Privatunterkünfte zu finden ist, das die Gruppe Excelencias und deren Reisebüro, Excelencias Travel, geschaffen hat (www.alquilercasacuba.com),  ist auch überzeugt davon, dass sein Hotel ein wettbewerbsfähiges Unternehmen ist. „Dies hier ist keine gewöhnliche Unterkunft. Die Zimmer sind im Kolonialstil eingerichtet. Das Haus wurde von wahren Fachleuten vorgerichtet, denselben, die das Nationalmuseum für Schöne Künste vorgerichtet haben“.
Ohne viel Verzierungen, die das geräumige Haus im Vedado überladen könnten, das 1914 erbaut und 1920 verzeichnet wurde – daher sein Name – folgen die lachsfarbenen Abtönungen an den Wänden, die Lampen und Möbel voll und ganz dem Stil der Häuser dieses Gebiets in der Zeit der Neokolonie. „Obwohl die Schlafräume viele Bequemlichkeiten beinhalten, die hauptsächlich von modernen Geräten wie Minibar, Safe und Klimaanlage herrühren, lassen wir nicht zu, dass diese sichtbar wären, eben damit sie nicht in Widerspruch zum Dekorationsstil geraten. Wir bieten auch Waschservice und auf Wunsch Frühstück, Snacks und Essen an“.
In der Tat ist es Pepe selbst, der für seine Gäste kocht. Er gesteht, dass seine schwierigsten Kunden die Vegetarier sind, er es aber immer geschafft hat, sich sehr gut mit ihnen zu verstehen. Seine Spezialität sind Cremes aus Spargel, Champignons und Meeresfrüchten, die besonders bei Kunden aus Europa und Nordamerika auf Gefallen treffen.  
Besucher aus Canada, Italien, Deutschland, Israel, Neuseeland, Australien, Mexiko, Panama, den Kaimaninseln, Martinica, Venezuela, Uruguay, Chile, Brasilien und Spanien sind seit zwei Jahren, als das Haus eröffnet wurde, hier anzutreffen. „Alle, ohne Ausnahme“, stellt Pepe fest, „loben die familiäre Atmospäre, mit der wir sie umgeben“, denn dies ist tatsächlich ein Familienunternehmen, in dem auch Pepes Frau, María Teresa, und Javier, beider Sohn, jeweils ihre Aufgaben haben.
"Wir bieten eine zuvorkommende und freundliche Bedienung. Einmal hatten wir einen Touristen mit Durchfall, und wir haben ihn gepflegt, wir gaben ihm Medizin, kümmerten uns in jedem Moment um ihn. So fühlte er sich sicher, und dafür kassieren wir nichts."
Hostal 1920 ist auch bei AirbnB eingeschrieben, eine Möglichkeit, die kubanischen Unternehmern im April 2015 eröffnet wurde. In jenen Tagen erwähnte der damalige Geschäftsführer des Unternehmens, Brian Chesky, in einem Interview, dass 40 Tage, nachdem  AirbnB in Kuba mit 1.000 zur Vermietung verfügbaren Zimmern herauskam, sich diese Zahl bereits auf 2.000 verdoppelt hatte. Danach stellte er fest: „Wir glauben, dass Kuba zu einem der größten Märkte von AirbnB in Lateinamerika werden könnte“.
Dieses erwartete Ausmaß wird jedoch nicht erreicht, da die US-Plattform Zahlungen mit Banküberweisungen anwendet, und diese zwischen den USA und der Insel noch nicht erlaubt sind. Allerdings macht das Pepe nichts aus, da er einen Sohn außerhalb Kubas hat, der Vermittler der Transaktion ist.
Die Bar Madrigal, benannt nach einem Film des bekannten kubanischen Regisseurs Fernando Pérez, befindet sich genau über dem Hostal 1920. So prägen sich neue Räume und Optionen im heutigen Kuba aus: eine Vielzahl von Restaurants, Themenbars, Geschäften, Galerien, die das staatliche Angebot für den Tourismus abrunden. Durch ihre besonderen Eigenschaften können diese Einrichtungen besser auf einen plötzlichen Anstieg von Besuchern reagieren, auch wenn deren Qualitätsstandards im Durchschnitt unter denen der besten Hotels in Kuba liegen.
Für Pepe und seine Familie ist die Bar direkt über ihrem Haus ein Segen, denn so haben die Touristen einen anderen nahegelegenen Ort, wo sie Cocktails genießen und gute Musik hören können. Ebenfalls in der Nähe liegt der Park John Lennon, wo genau an der Ecke, an der sich die Statue des ehemaligen Beatle befindet, der Klub Submarino Amarillo (Yellow Submarine) einlädt, Rockmusik zu hören und zu tanzen.

Villa La Orquidea
Mehrere Reiseveranstalter, die am Kreuzfahrtgeschäft beteiligt sind, haben bereits Mirta Hernández besucht, um ihr Gäste zu schicken, sobald die Kreuzfahrtschiffe häufiger anlegen. Diese Touristen bleiben nur einen oder zwei Tage, weil sie mehrere Städte des Landes kennen lernen wollen. Kuba kann zum wertvollsten Juwel der Modalität des Kreuzfahrttourismus werden, einmal wegen seiner geografischen Lage im Karibischen Meer, die von West nach Ost gerichtet ist, aber auch aufgrund seines natürlichen Reichtums und seines kulturellen Erbes, der Sicherheit, die es bietet, und der Herzlichkeit seiner Menschen.  Dies haben weltweit so bedeutende Reiseunternehmen wie Cuba Travel Network, Aquafest, das kanadische Cuba Cruise, die italienische Mediterranean Shipping Company (MSC Cruceros), sowie Carnival Corporation und andere verstanden und Kuba bereits in ihre Reiserouten aufgenommen.
Mirta, eine Rentnerin, die bereits die 65 überschritten hat und ihr Haus seit 1994 vermietet, empfängt alle Arten von Touristen. Sie gesteht, sehr beruhigt über die  Buchungen zu sein, die sie über die Internet-Sites bekommt, bei denen sie eingeschrieben ist, wo fast immer das Frühstück der Aufenthaltszeit mitbestellt und vorausbezahlt wird, die im Schnitt drei bis vier Tage beträgt.
"Zu mir kommen viele Deutsche, Schweizer, Finnen, Polen. Das sind sehr gute Touristen, sie kommen, um die Geschichte, unsere Kultur kennen zu lernen. Ihnen gefällt das Haus sehr, das im Art Deccó-Stil gehalten ist, in den 40er Jahren erbaut und mit Möbeln im Stil Luis XV ausgestattet wurde".
Das Hotel La Orquidea hat vier Zimmer. Zwei sind wie Minisuites ausgestattet und haben beide jeweils einen Whirlpool und eine kleine Terrasse. Was die Touristen aber am meisten begeistert, sind die etwa dreißig Orchideen, die die Hauptterrasse schmücken, einen Ort, der perfekt dazu geeignet ist, um sich zu unterhalten, zu lesen, Kaffee zu trinken oder sogar Mittagsschlaf zu halten.
Mirta empfängt viele Familien mit Kindern, denen sie erlaubt, vom ganzen Haus Besitz zu ergreifen. Viele davon wollen selbst kochen, also bietet sie ihre Küche an, damit sie diese nutzen, wie es ihnen beliebt. „Das Wichtigste ist, ihnen ihre Privatspäre zu lassen“, unterstreicht sie. Gäste, die aus geschäftlichen Gründen auf die Insel kommen, bilden den zweitwichtigsten Markt: an zwei Monaten im Jahr kommen besonders viele, das sind Februar, wegen des Habano-Festivals, und Dezember wegen des Filmfestivals.


Mit Luxus und familiärer Atmosphäre
Die Web-Site der Gruppe Excelencias (www.alquilercasacuba.com) ermöglicht es, auf schnelle Art und mit Preisen für jede Geldbörse von kleinen Zimmern, Familienhotels, bis zu Villen und Luxushäusern ausfindig zu machen, die über ganz Kuba verteilt sind und die Zahl 50 überschreiten. Alle in dieses Register aufgenommenen Unterkünfte sind von den kubanischen Behörden entsprechend autorisiert. Die Web-Site gibt auch wertvolle Information zur Vorbereitung der Reise, wie die Schritte zur Erlangung des Visas und der Reiseversicherung, zu den Zollformalitäten, und erläutert, auf welche Weise Zahlungen mit Visa-, Mastercard, Maestro und American Express ausführbar sind.
Zu den über 15 Luxushäusern, die über die Web-Site gebucht werden können, gehören die von Frank und seiner Mutter, die das gleiche Geschäft führen, aber in verschiedenen Villen im Wohngebiet Miramar. Luxury Miramar 37 hat drei Etagen, die diesem Zweck dienen, mit sechs Zimmern, Schwimmbecken, Whirlpool, Zimmerservice, Reinigungskraft, Kellnerin, Koch, Safe, Parkplatz und weiteren Bequemlichkeiten. Das Haus von Frank wiederum, Luxury Riviera, verfügt über eben diese Annehmlichkeiten und bietet außerdem einen hervorragenden Ausblick auf das Meer.
Nach Angaben des Nationalen Statistikbüros (ONEI) sind über 8.000 privat vermietete Zimmer in der Hauptstadt angesiedelt, was 40% des Gesamtangebots der Insel ausmacht. Im Rest des Landes gibt es jedoch sehr interessante Angebote, damit der Besucher über die Große Antilleninsel reisen und die Eigenheiten eines jeden Gebiets kennen lernen kann.
Mit einer sicheren Buchung wird es dem Touristen erleichtert, zum Beispiel nach Santiago de Cuba zu reisen, eine Stadt voller Geschichte, die die zweitgrößte des Landes ist. Dort werden sie in der Villa La Hiedra (Efeu) übernachten können, die 1945 im kalifornischen Stil erbaut wurde und an vielen ihrer Wände mit Efeu bedeckt ist. Sie verfügt über zahlreiche und weitläufige Räumlichkeiten: den Hauptsalon, den Lesesaal, das Portal, die Terrasse, den Garten, den Innenhof sowie die Aussichtsplattform auf der Dachterrasse. Die Villa befindet sich nur wenige Meter von der Casa del Caribe (Haus der Karibik) und der Casa de las Religiones Populares (Haus der Religionen des Volkes) von Santiago de Cuba entfernt. So viele Orte, die ein Stück Geschichte in sich einschließen, Familien, die guten Service, Gastfreundschaft , Freundlichkeit und Liebe bieten. Vielfältige Weisen, das Wesen Kubas und seiner Menschen einzufangen.