Amazonien 2009 ein einzigartiger Tourismus
Acht Nationen Südamerikas haben Willen und Anstrengungen vereint, um dem internationalen Tourismus die Möglichkeit zu geben, Amazonien kennen zu lernen, das sich über eine Fläche von 8 Mio. km2 erstreckt und Attraktionen wie den wasserreichsten Fluss der Welt, die wichtigsten Tropenwälder des Planeten und einen Archipel von 400 Süßwasser-Inseln, den größten dieser Art, aufweist. Dieses touristische Experiment schließt Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam und Venezuela ein, deren Territorien die größte Weltreserve der Biodiversität umfassen, die Lunge des Planeten, mit einem Wasserbecken, das über 20% des Süßwasser des Planeten enthält, sowie viele Reichtümer für den Naturtourismus. Empfänger der Region schätzen, dass Amazonien in diesem Jahr über drei Millionen Touristen anziehen kann und nennen die Vereinigten Staaten von Amerika, Deutschland, Frankreich, China und Japan die stärksten potentiellen Quellmärkte. Jedes amazonische Land hat einen speziellen Veranstaltungsplan aufgestellt. Das Welt-Sozial-Forum, das im Januar in der brasilianischen Stadt Belém stattfand, markierte den Beginn des Jahres des Reiseziels Amazonien 2009. Ein Seminar über die Erhaltung der Gewässer wird im Mai in der Stadt Puyo, in Ecuador, durchgeführt werden. Ebenso werden verschiedene Folklore-Festivals zum ersten Mal ermöglichen, dass die Touristen sich den Ureinwohner-Kulturen nähern, die noch wenig bekannt sind.
Große Überraschungen Es gibt viele Gründe, eine Touristenreise in das Amazonas-Gebiet als einzigartig und außerordentlich zu bezeichnen. Den Fluss befuhr zwischen 1541 und 1542 zum ersten Mal der Spanier Francisco de Orellana. Es handelt sich um den wasserreichsten Strom der Welt, mit hunderten Nebenflüssen und einer Länge von 6.400 km, die nur vom Nil übertroffen wird. Es wird geschätzt, dass er bis zu 121 Millionen Liter Wasser pro Sekunde entwässert, eine Wassermasse, die den Salzgehalt und die Farbe des Atlantischen Ozeans bis zu 320 km von der Flussmündung entfernt beeinträchtigt, weshalb dies der einzige Ort des Planeten ist, wo man direkt auf offener See Süßwasser entnehmen kann. Vom Riesenhaften gehen wir zum Kleinen in Amazonien 2009 über. Hunderte verschiedene Kulturen kann man im Gebiet dieser neuen Option des internationalen Tourismus vorfinden. Einer von diesen Menschenverbänden ist die Ethnie Siona, mit 172 Menschen in 51 Familien die kleinste der Welt. Sie ist im amazonischen Nordosten Ecuadors ansässig, an der Grenze zu Kolumbien, am oberen Lauf des Flusses Aguarico, in der Provinz Sucumbios, und gehört zur westtukanischen Sprachfamilie, obwohl ihre amtliche Sprache Paicoca ist. Amazonien 2009 führt außerdem zu einem geographischen Überdenken bei den Touristen, die als Teil der Reiseangebote in Südamerika das peruanische Territorium besuchen. In Peru, dem nach Brasilien und Argentinien drittgrößten Land Südamerikas, erfährt der Tourist, dass 782.880 km2 dieses Landes amazonisches Gebiet sind, das bedeutet 61% des Landes. Kann man also von der Heimat des Túpac Amaru als amazonischem Land sprechen und nicht nur als Andenland? Amazonien 2009 weist in jedem Punkt seiner weitreichenden touristischen Angebote interessante Richtungen der Reflexion auf
Der Wasserfall Ángel Im Dschungel des Bergmassivs Guayanas im venezolanischen Amazonas-Gebiet gelegen, ist es der höchste ununterbrochene Wasserfall der Welt. Er fällt 979 Meter tief vom Plateau Auyan Tepuy, im Nationalpark Canaima, und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Victoria Regia Es ist die größte Wasserlilie der Welt, deren runde Blätter einen Durchmesser von bis zu 3 Metern haben können und bis zu 40 kg Gewicht tragen.