La Habana die “Älte Dame der Karibik”

Für den Ausländer, der Havanna zum ersten Mal besucht, ist es schwer herauszufinden, woher der besondere Zauber dieser Stadt rührt, deren Bauten ihr ein eklektisches Gepräge geben und die vielerorts scheint als wäre die Zeit stehen geblieben. Die UNESCO hat dies zu würdigen gewusst, als sie 1982 die Altstadt zum "Weltkulturgut" erklärte. Der 16. November 1519 ist der eigentliche Tag ihrer Gründung an der Bucht von Havanna; ein Platz, der sehr bald der Zwischenlandung und Versorgung der spanischen Flotte diente, die sich hier gruppierte, um mit ihrer Ladung aus Gold, Silber und anderen Schätzen des Südens in Richtung Metropole zu segeln. Bald kam es zu Angriffen durch Korsaren und Piraten. Daher befahl König Philipp II. die Errichtung von Befestigungsbauten. Davon erhalten sind El Morro, La Cabaña, La Punta, La Chorrera, La Fuerza und von der Stadtmauer einige Stücke. Der Besuch dieser Stätten ist ein Muss, wenn man die Stadt kennen lernen will. Ebenso unerlässlich ist ein Gang durch die Altstadt. Man beginnt am besten an El Templete (Tempelchen), wo einst ein dicht belaubter Kapokbaum stand, an dessen Fuße 1519 die erste Messe zelebriert und der erste Stadtrat gebildet wurde. Vor El Templete der frühere Exerzierplatz, Plaza de Armas. Heute ist er eine schöne blumengeschmückte Parkanlage mit Straßenlampen im Stil jener Zeit. An einem Ende des Platzes das Fort Castillo de La Fuerza, der erste Militärbau der Insel, dessen Konstruktion sich über mehr als zwanzig Jahre hinzog. Heute trägt der Bau Museumscharakter mit einer Ausstellung von Töpferwaren. Den Platz umgeben mehrere zu Museen umfunktionierte herrschaftliche Gebäude; so der Palast des Generalkapitäns und der Palast des Vizegouverneurs. Nicht fehlen bei einem Rundgang dürfen die Forts, sowohl die im Westen der Bucht als auch jene an ihrer Ostseite, hier speziell das Castillo de los Tres Santos Reyes de El Morro. Baumeister Juan Batista Antonelli, begann mit der Konstruktion des Forts 1589, und beendet wurde es im Jahre 1630. Der Bau ist heute ein Symbol der Stadt. Auch die Plätze sollten nicht ausgelassen werden; die Plaza Vieja, Plaza de San Francisco de Asís und Plaza de la Catedral. Nur einige Schritte von hier steht La Bodeguita del Medio, Wiege des Mojito und Treffpunkt von mehr als einer Generation Bohemiens, die sich gern an den Wänden des Lokals verewigten. Entlang der Straße Obispo fällt es schwer, sich zu entscheiden, wo man verweilen möchte, ob am Hotel Ambos Mundos - hier wohnte einst Hemingway - oder, einige Schritte abseits, am Modell des Historischen Stadtkerns. Ein obligater Besuch ist dem Restaurant Floridita abzustatten, wo Hemingway "seinen" Daiquirí erfand. Nach Erfrischung mit diesem Drink sollte man sich das Capitolio, den Zentralpark oder das Museum der Schönen Künste - alle drei in nächster Umgebung - ansehen. Auch kann man die nur 20 Autominuten entfernten Strände Santa María del Mar und Guanabo im Osten der Stadt besuchen oder Richtung Westen in den Stadtteil Miramar entlang der Quinta Avenida fahren. Eine Stadt für jeden Geschmack, wo die Sonne nie unterzugehen scheint; das ist Havanna, jener Schmelztiegel von Sensationen und Gelegenheiten. Man begegnet ihnen in den sehr alten Straßen, den Cafés und den Nachtklubs wie dem Tropicana, das nicht ohne Grund als "ein Paradies unterm Sternenzelt" gilt.