Der scharfe Stein von Brasilien
Es wird versichert, dass er der größte in Lateinamerika und mehr als 130 Millionen Jahre alt ist. Er wird Cânion do Itaimbezinho genannt und zählt zu den Hauptattraktionen des Nationalparks Aparados da Serra. Diese eindrucksvolle Naturlandschaft bietet atemberaubende Ausblicke und sorgt für die Ruhe, nach der sich die Menschen sehnen, die die Hektik der großen Städte satt haben.
Ab Gramado benötigen Sie nur zwei Stunden, um zu diesem von den Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul begrenzten Ort zu gelangen, der häufig als Kulisse für Filme und Fernsehserien ausgewählt wird. Hier gibt es eine bemerkenswerte Pflanzenvielfalt, unter der die Paraná-Kiefer in den Araukarienwäldern hervorsticht, und eine Fauna, in der verschiedene Arten von Papageien, Affen, Waschbären und der mythische Tigrillo vorkommen.
Diese Schlucht mit einer Länge von fast 6 km und einer Wandhöhe von etwas mehr als 700 m kann der krönende Abschluss eines Besuchs der bekannten Stadt in der Sierra Gaucha sein, wo ein unbestreitbare europäisches Flair im Baustil zu bewundern ist, wie es einem von Deutschen und Italienern kolonisierten Gebiet zukommt.
Aber nachdem Sie die typischen Gebäude bewundert haben, die wenig mit denen anderer Gebiete des südamerikanischen Riesenlandes zu tun haben, Sie die leckere Schokolade von Gramado probiert haben, die so gut ist wie die aus der Schweiz, sowie den Wein aus der Serra Gaucha, der als der beste in Brasilien gilt, und sogar eine Bootsfahrt auf dem künstlich angelegten und besucherreichen Lago Negro (Schwarzer See) absolviert haben, wäre es zu empfehlen, sich zu trennen und wie eingangs vorgeschlagen von dort aus zum Canyon Itaimbezinho zu fahren, wo es zahlreiche Wasserfälle gibt. Dabei werden Sie immer von einem weiteren Naturgebiet von hohem touristischen Interesse begleitet, dem Serra-Geral-Nationalpark, der zusammen mit dem Aparados-da-Serra-Nationalpark ein Schutzgebiet von rund 30.000 ha umfasst.
Durchquert vom Fluss Perdices, bietet der Besuch von diesem „scharfen Stein“ – denn das ist die Bedeutung von Itaimbezinho in der Sprache der Tupi-Guarani - eine außergewöhnliche Gelegenheit für diejenigen, die gerne Ökotourismus praktizieren und nun eine andere spektakuläre Umgebung in einem Land von der Größe eines Kontinents entdecken möchten.
Bereits im Nationalpark Aparados da Serra, gibt es zwei günstige Wanderwege, auf denen Sie dieses Abenteuer, das Ausblick auf ein beneidenswertes Panorama über die gesamte Region bietet, erleben können. Der einfachste Weg heißt Sendero del Vértice (Weg des Scheitelpunkts) und ermöglicht es, sowohl den Wasserfall Veu de Noiva (Schleier der Braut) als auch einen Teil des Itaimbezinho zu bewundern. Der schwierigste ist der Trilha do Cotovelo (Ellenbogen-Pfad), der etwas länger und komplexer ist und eine noch atemberaubendere Aussicht bietet.
Das ganze Jahr über zieht Gramado Touristen an, die wegen der Naturschönheiten hierher kommen. Der benachbarte Nationalpark Aparados da Serra mit seinem Itaimbezinho-Canyon ist ein weiteres Reiseziel, das das Glücksgefühl vervollständigen kann, das die Besucher beim Erreichen der sogenannten brasilianischen Schweiz überkommt.