Der Braten
Im Süden Brasiliens und in Uruguay, Paraguay und Argentinien ist diese Speise ein regelrechtes Fest am großen Grill. Mehr als eine gastronomische Vorliebe ist sie ein soziales Ritual. Bei einem unterhaltsamen Gespräch unter Freunden oder einem Familientreffen wird der Braten gemeinsam genossen, wobei ein guter Wein der Region und ein paar Gitarren nie fehlen dürfen.
Obwohl der Braten unter den Gauchos als eine einfach zuzubereitende Speise entstand, die einen gewissen wilden und rudimentären Anstrich hat, stellte er nach den harten Arbeitstagen auf dem Feld und dem Weiden in zwangsläufig weit entfernten Gebieten und ohne viele Möglichkeiten für menschlichen Kontak von Anfang an einen Grund zur Geselligkeit dar. Heute ist er eines der populärsten Gerichte im südlichen Lateinamerika. Der beliebteste darunter ist der Aquder - Braten, für den nur natürlich gezüchtete Rinder benutzt werden, die mit Grünfutter und Wasser im Freiland gezüchtet wurden. Dies wird dem Konsumenten später als die beste Gelegenheit angeboten, die Qualität zu schmecken, die nur die Natur und die Zeit fähig sind, zu produzieren. Deshalb haben viele Rinderzüchter der Region ihre alten nachhaltigen Zuchtsysteme beibehalten, mit Herden, die das ganze Jahr über unter freiem Himmel in Harmonie mit der Umwelt leben, und unter verantwortungsbewusster Nutzung der Produktionstechnologie. All das mit dem Ziel, ein gesundes, außerordentlich mageres Fleisch mit hohem Nährstoffwert und besonders gutem Geschmack zu erhalten und auf den Markt zu bringen. Wegen seines geringen Fettgehalts ist es für gesunde Diäten sehr zu empfehlen, erst recht durch den Umstand, dass dieses Fett in sehr hohem Maße zu den sogenannten guten Fetten gehört, die zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen. Dies ist nur bei einem Vieh zu erreichen, dass ausschließlich natürliche Gräser frißt und so ein Fleisch produziert, das den höchsten Preis auf der Welt erzielt und für den Braten Vorzug hat. Frisch und ungefroren enthält es einen hohen Anteil an Vitamin E und außerdem ein Antioxidans, das der menschlichen Zellenalterung entgegenwirkt. Die Vorliebe und der verwurzelte Gefallen am Braten in den südlichsten Ländern Südamerikas haben ihn dermaßen zum Protagonisten ihrer Feste, Begehungen und Feiertage gemacht, dass es weder ein wirkliches Fest ohne Braten gibt, noch einen Südamerikaner mit irgendeiner von den Gauchos herrührenden Zelle, der ihn nicht regelmäßig veranstalten würde, an welcher Stelle der Welt er sich auch angesiedelt hat. Der Braten fordert nämlich wenig und schenkt viel, vor allem Momente zum Austausch und Unterhaltung unter Freunden und in Familie, während eines langen Prozesses, der mit dem Anzünden der Kohle beginnt. Er hat allerdings auch einige Geheimnisse, von denen das erste die Wahl der richtigen Hölzer aus dem Wald ist –am besten solcher, die ein angenehmes Aroma entfalten, das dem Fleisch letzendlich immer einen ganz eigentümlichen Geschmack verleiht. Wenn die Kohlenglut stark genug ist, müssen sie gleichmäßig unter den Grill gelegt werden, damit ihr Einfluss gleichmäßig ist. Die Experten sagen, dass alles bereit ist, wenn man das Prüfen der Hitze des Feuers mit der Handfläche nicht länger als vier Sekunden aushält. Von da an muss aufgepasst, das vorher gesalzene Fleisch gedreht und die Temperatur stabil gehalten werden. Je nach der Schnittbreite und der Fähigkeiten der Bratenden, verlangt der Braten mehr oder weniger Zeit … obwohl in der Regel die größten Stücke die besten sind, die dann beim Austreten des Saftes im oberen Teil langsam gedreht werden. Dann kann man dem Braten noch Zwiebeln, Petersilie oder verschiedene andere Gewürze wie Oregano, Thymian oder Rosmarin beifügen, ihn mit gekochten oder knusprig gebratenen Kartoffeln, Salat oder Reis sowie einem starken Rotwein von Charakter servieren.