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Reisende und Touristen

Jeden Tag entdecken wir Neues; Bilder, Motivationen, Gefühle, Gründe, die uns veranlassen, unserem Umfeld zu entfliehen, um ein neues kennen zu lernen.

Als ich diese Woche Jamaika bereiste, dachte ich darüber nach, was wir Menschen wohl bezwecken, wenn wir auf Reisen gehen wollen; wie unterschiedlich unsere Beweggründe doch sind und wie grundverschieden die Empfindungen, Gefühle und Wahrnehmungen zweier von ein und demselben Ort zurückkehrender Personen doch sein können.

Auch dachte ich dabei an die verschiedenartigen Erwartungen und Bedürfnisse all jener Männer, Frauen und Kinder, die diese wunderbare Entscheidung des Reisens treffen. Doch nur selten werden wir gewahr, dass unser Besuch eigentlich gar nicht dem Reiseland als solchen gilt.

Was wir nämlich besuchen, ist lediglich ein Hotel, was nicht heißt, dass dies nicht in Ordnung sei. Doch sollten wir eine klare Vorstellung haben, worauf es uns ankommt hinsichtlich Kosten, Zufriedenheit, Kultur, Prahlen vor Freunden, ob wir Reisende oder Touristen sein wollen. Oder ist es etwas dasselbe? Experten zufolge ist es das nicht.

Und hier setzt nun der Unterschied in der Bestimmung unseres Reiseziels ein. Wählen wir es in unserer Nähe oder in Tausenden Kilometern Entfernung? Bevorzugen wir unseren Sprachraum oder eine Destination, deren Kultur völlig anders ist als die unsere? Werden wir uns außerhalb des Hotels begeben, lange Exkursionen unternehmen? Werden wir trinken und rauchen dürfen? Sind wir auf der Suche nach Sex? Nach Feten? Mit wem werden wir reisen? Handelt es sich um eine Geschäftsreise?

Haben wir uns all diese und noch andere Fragen beantwortet, dann wird unsere Art und Weise des Reisens definiert sein, die Gestaltung unserer Ferien bzw. der Arbeit. Starke Zweifel werden sich einstellen, doch letztendlich wird unser Entschluss klar sein.

Werden wir nun Reisende sein oder Touristen? Diese unsere Eigenschaft kann eventuell durch ein Beiwort verdeutlicht werden. Werden wir gar zu Abenteurern? Welche Emotionen werden in uns geweckt? Verspüren wir etwa Furcht angesichts unseres Mangels an Kenntnis und Information über unser Reiseziel? Diesem letzten Aspekt ist leicht abzuhelfen, denn in den Reiseagenturen sind Fachkräfte beschäftigt, die uns mit Information und Erlebnisschilderungen gern zu Diensten sein werden.

José Carlos de Santiago Herausgeber

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DIE KARIBIK UND EUROPA

Die Karibik hat Glück, wie an der steten Steigerung des Besucheraufkommens in den Ländern der Region zu sehen ist. Laut Jahresbericht der CTO überstieg im Jahr 2005 die Gesamtanzahl der Besucher 42 Millionen, zeigt also im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung von 3,5 %. Dabei dürfen uns diese Ziffern nicht die schrecklichen Hurrikans vergessen lassen, die die Region heimsuchten, auch nicht die Naturkatastrophen in anderen mit der Karibik konkurrierenden Zonen der Welt; all das hat zu einem Wandel in den traditionellen Reisegewohnheiten beigetragen.

In unserer Region stehen zwei Länder im Anstieg des Besucheraufkommens 2005 an der Spitze: Kuba mit 7 % und die Dominikanische Republik mit 13 %, wobei dieser bedeutende Impuls vom Entsendermarkt Europa ausging. Die Präsenz der beiden Länder auf internationalen Messen wie der Fitur in Spanien, ihre Orientierung auf traditionelle Märkte wie Deutschland, auf Entwicklung und neue Investitionen bewirken eine weitere Verbesserung ihres Touristikangebotes.

Seit dem Regierungswechsel in der Dominikanischen Republik und der Umsetzung neuer Politiken und Strategien zur Entwicklung des Fremdenverkehrs verzeichnet das Land ein diesbezüglich beachtliches Wachstum; zum Beispiel wird es im Rahmen der Entwicklung von Infrastrukturen in kurzer Zeit das amerikanische Land mit den meisten Golfplätzen (20) sein, die nahe beieinander liegen werden. Zum anderen wird auf die Entwicklung von äußerst luxuriösen Hotels und die Diversifizierung des Hotellerieangebotes gesetzt, so mit Hotels mit Spezialservice hinsichtlich Weine, Spa und anderen Leistungen; im Umfang kleiner und exklusiv mit ebenso exklusiven Leistungen für ihre neu zu gewinnenden exklusiveren und zahlungskräftigeren Kunden. Nun müssen die kleinen Inseln der Region, wollen sie nicht einen Teil ihrer Kundschaft verlieren, ihre Märkte noch besser im Blickfeld behalten, denn das Angebot zeigt jetzt eine steigende Tendenz und wird anteilmäßig stets höher liegen.

Das Gleiche trifft auf Kuba zu, wo man entschlossen auf Qualität gesetzt hat; auf exklusive Hotels mit noch mehr als exklusiven Bereichen, in denen zahlungskräftigste Gäste Erholung finden sollen.

Entwicklung und Orientierung verweisen auf die europäischen Märkte mit Blickrichtung auf den spanischen Markt über die Fitur, auf der dieses Jahr Anstieg und Entwicklung der Präsenz der spanischsprachigen Karibikstaaten zu verzeichnen war. Der Generalsekretär der CTO hatte dieses Jahr 2006 auf diese Messe gesetzt, und sie wurde durchgeführt, doch fast ohne Mittel und Zeit. Doch trotz dieser Umstände gab es eine bedeutsame Akzeptanz seitens der Länder der Region, und für 2007 sieht ihre Präsenz noch vielversprechender aus. Dieses Jahr hatten 19 Karibikstaaten ihre Stände bzw. Räumlichkeiten auf der Fitur; auch die CTO hatte ihren Stand der Karibikvertretung.

Doch die Vision der CTO ist nicht klar genug, wie es die spanischsprachigen und einige andere nicht englischsprachige Länder gern hätten. Daher droht der Organisation eine schwere Gefahr; denn diese Länder, die seit Jahren ihre Beschwerden vorbringen – einige sind bereits aus der CTO ausgetreten ohne die Absicht eines Wiedereintritts – sind dabei, zur Verteidigung ihrer Interessen „UNA NUEVA ASOCIACION“ (Eine Neue Vereinigung) vorzubereiten. Helfen wird ihnen dabei ihre Position auf den Märkten und ihr unterschiedliches Wesen. Reagiert nun die CTO nicht darauf, ändert ihr Europa-Büro seine Haltung und Strategie nicht, so wird dieses Auseinanderfallen von UN SOLO CARIBE (Eine einheitliche Karibik) Realität, was für alle dann noch schlimmer sein würde oder möglicherweise viel besser für jene, die immer noch dabei sind „ohne Mitglieder der zuerst genannten zu sein“.

Auch kommt keine Reaktion von der CTO bezüglich der spanischen Sprache, die doch so bedeutsam ist und vielleicht sogar an zweiter Stelle weltweit steht. Kommunikation und gegenseitige Beziehungen sollten nicht nur in Englisch erfolgen und man sollte bedenken, dass Spanisch die meistgesprochene Sprache der Karibikregion ist, dass die meisten Betten in diesen Staaten zur Verfügung stehen, die nicht alle CTO-Mitglieder sind, nicht alle die gleichen Interessen vertreten, obwohl es doch hätte sein können. Über diesen Punkt sollte man schon nachdenken.

Der Karibikstaaten sind es viele, ihrer Interessen ebenfalls, und ihre Denkweise ist etwas Komplexes. Weltweit setzen eine Vielzahl von Unternehmen auf Forschung und Entwicklung. Alle Länder wünschen sich dies von ihren Unternehmen; auch die Regierungen verfahren in dieser Form in den verschiedenen Industriebereichen. Das Sich-Abfinden mit dem, was man hat, das nicht Suchen nach neuen Märkten, das Investieren für ein Ergebnis in der Zukunft sind tiefgreifende Probleme für Länder, die faktisch vom Fremdenverkehr leben.

Europa ist jener Kontinent, ein komplexes Ganzes, alt, voller kleiner Länder, wo die vielen Sprachen und Gewohnheiten die Kommunikation nicht gerade erleichtern. Doch ist Europa ein großer Entsendermarkt, der, richtig bearbeitet, ein großes Potential besitzt. Weiterhin nur auf den Markt USA zu setzen – wie es viele Karibikländer tun – ist ein Fehler, der seine Ergebnisse bereits in früheren Jahren gezeigt hat. Jedoch wird nicht daraus gelernt und in gleicher Weise weiter verfahren, man konzentriert sich in Europa auf nur einen Markt, den britischen. Auch ist es nicht das Klügste; doch meine Herren, das ist ihre Ansicht, und wir respektieren sie, wenngleich wir sie nicht teilen. Die Organisationen CTO und CHA können auf diesen oder andere neue Märkte setzen, sie können beraten, doch keinesfalls zwingen. Vincent Vandepool hat ständig diesen Wandel angestrebt und sich dafür verwendet. Doch es ist nicht einfach, mit so viel Jahren gegenteiliger Tradition zu dieser Politik fertig zu werden. Der Kampf, die Interessen zu UN SOLO CARIBE zu vereinen, ist eine harte Aufgabe. Am Klarsten ist augenblicklich die Tatsache, dass die spanischsprachigen Länder ernsthaft und kurzfristig die Gründung einer ihre Interessen besser vertretenden Parallelvereinigung zur CTO prüfen. Wird also das Spiel entgegen den Interessen dieser Länder fortgesetzt, wird die CTO einiger bedeutsamer Verbündeter verlustig gehen.

José Carlos de Santiago

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Willkommen in einer Neuen Welt

Zuerst gilt mein Dank und angenehme Zufriedenheit der Gruppe Excelencias, die –neben allen Touristikagenturen, die wir zugunsten der Länder Lateinamerikas und der Karibik in Europa arbeiten – der Agentur Touristikpromotion für Zentralamerika ihre Anerkennung für das in Europa Geleistete an Förderung und Verbreitung der Multidestination „Zentralamerika“ ihre Anerkennung zuteil werden ließ.

Die Central American Turism Agency (CATA) begann ihre Arbeit im September 2003 in Madrid und seitdem haben alle, die wir zu dieser Agentur gehören, Gelegenheit gehabt, als Zeugen in Frontlinie den Werdegang der mittelamerikanischen Region in Richtung Konsolidierung des Tourismus als Motor einer integralen Entwicklung unserer Länder – Belice, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama – zu verfolgen.

In Erfüllung unserer klaren Aufgabe der „Planung, Organisierung, Lenkung, Ausübung und Kontrolle der Politiken, Strategien und Aktivitäten zur Förderung des Tourismus der zentralamerikanischen Region in Europa und Asien haben wir drei sehr arbeitsreiche Jahre hinter uns, Hand in Hand mit den sieben Ländern Zentralamerikas.

Hervorzuheben ist der Integrationsprozess der Region, vor allem die Tatsache, dass im Weltmaßstab ein Präzedenzfall in der gemeinsamen Promotion des Tourismus geschaffen wurde, die zu Riesenfortschritten in der Entwicklung der Touristikbranche der zentralamerikanischen Länder führte, denn die zwischen der Ländern bestehende Konkurrenz war mit all ihren Hauptattraktionen zu einem Multidestinationsangebot geworden.

Jeder Prozess braucht seine Zeit. Hier jedoch sind die Ergebnisse bereits spürbar. Unser besonderer Dank gebührt der gesamten Touristikindustrie Europas, den Fluggesellschaften. TTOO, den Reiseagenturen und allen Medien (Printmedien, Fernsehen, Rundfunk etc.) dafür, dass sie von Anfang an diesem Großen Projekt vertrauten und es unterstützten, auf das sowohl die Regierungen der sieben Länder als auch die Touristikindustrie Zantralamerikas ihre Bemühungen und Hoffnungen gesetzt haben.

Besondere Erwähnung verdient hier die Gruppe Neckerman für ihren Zantralamerika- Katalog; in dem die bedeutenden Destinationen der Region in besonderer Form vorgestellt werden.

Abschließend meine besten Wünsche der Zeitschrift Karibik für ihre Arbeit des Popularisierens dieser schönen Region sowohl unter den Fachleuten der deutschen Touristikbranche als auch bei den Abonnenten, denen die Lektüre einer jeden Ausgabe Freude bereitet.

Angela San Miguel Presidenta EjecutivaGeschäftsführende Vorsitzende Central America Tourism Agency

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Für ein Miteinander in der Karibik

Die Anzeichen einheitlicher Interessen in der Karibik werden immer deutlicher. Die beiden größten Länder der Region – ihr Anteil an dem 42 Millionen betragenden Besucheraufkommen in den Inselstaaten der Karibik übersteigt 10 Prozent – sind dabei, ihre Infrastruktur an Hotels auf ein zahlungskräftigeres Besuchersegment einzustellen, ohne dabei den bisherigen Kundenkreis auszuschlagen. Die Dominikanische Republik hat den finanzkräftigen und großen nordamerikanischen Markt im Auge, dem sie Attribute zu bieten in der Lage ist, die auf den kleineren Karibikinseln nicht vorhanden sind. Die dominikanische Regierung hat für die direkte Bearbeitung ausschließlich dieses Marktes eine neue Vizeministerin, Magali Toribio, ernannt.

Lassen sich nun die kleinen Inseln nicht aus ihrer Lethargie wachrütteln; erdulden sie weiterhin den Anprall der Hurrikane; befassen sie sich nicht mit mehr Nachdruck mit den saisonbedingten Veränderungen mit Blick auf die europäischen Märkte, speziell die des Südens, dann werden sie in eine Krise geraten und sie werden sich fragen, warum es dazu kam.

Durch mangelnde Vision, ihr Fernbleiben von so bedeutenden Messen wie der FITUR in Spanien, das geringe Agieren der Behörden der Inseln, spanische Investoren zu gewinnen, verpassen sie Opportunitäten und blicken auch weiterhin hauptsächlich in Richtung der Vereinigten Staaten, was von dort kommen könnte; darin liegt ihr Problem. Sie sind von der Realität entfernt, während Länder wie die Dominikanische Republik, Jamaika oder Kuba sich bemühen, Alternativen von höherer Qualität und höherem Preis zu finden. Dabei könnten wir nicht einmal behaupten, dass die von den kleinen Inseln gebotene Qualität in allen Fällen besser wäre als die in den Angeboten der großen Inselstaaten. Was den Unterschied ausmacht, ist im Wesentlichen ihr höheres Preisgefüge, denn die Philosophie der amerikanischen Investoren ist eine andere als die der Europäer, speziell der Spanier.

Bei aufmerksamer Betrachtung können wir feststellen, dass die spanischen Hotelketten – es sind größtenteils Mallorquiner – eine Preis-Leistungs-Politik verfolgen, die rentable Geschäfte bei hoher Qualität und Leistung verspricht, also mit ausgezeichneten Wirtschaftsergebnissen und einem für den Touristen sehr angemessenen Preis arbeiten.

Wir wenden uns an die Behörden der Karibikinseln, die mittelfristige Zukunft wettbewerbsfähiger anzugehen, die Möglichkeiten der Einbeziehung Spaniens als Entsendermarkt zu prüfen, vor allem aber als das Land Europas mit der größten Erfahrung im Tourismus, seine Hotelketten ggf. unter die weltbesten Touristikbetreiber einzuordnen. Besuchen Sie Messen wie die FITUR; bei rechtzeitiger und nachdrücklicher Vorbereitung werden Sie ein unglaubliches Fazit ziehen können.

Suchen Sie für die Karibik eine neue Zukunft und halten Sie die Türen offen, damit diese Region mit Nachdruck und einheitlichen Kriterien mit anderen Regionen der Welt echt wetteifern kann.

Bemühen wir uns miteinander um eine echt gemeinsame Karibik.

José Carlos de Santiago

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Wiederkehr und Schwerpunkte

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Einen Schritt weiter

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Die Große Insel

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GEFÜHL DER LEERE

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Ein Wandel

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Eine Karibik, die anderes ist

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