María Claudia López Sorzano Vizeministerin für Kultur Kolumbiens

Kolumbien wird Ehrengast auf der 33. Ausgabe des Feuerfestes sein, das im Juli 2013 in der kubanischen Stadt Santiago de Cuba stattfindet. Wir hatten Gelegenheit, mit María Claudia López Sorzano, Vizeministerin für Kultur dieses südamerikanischen Landes, darüber zu sprechen.

„Für Kolumbien ist es eine wahre Ehre und es erfüllt uns mit Stolz, auf dem kommenden Festival zugegen zu sein. Für uns ist es sehr wichtig, die reiche kulturelle Vielfalt der kolumbianischen Karibik vorzustellen: die unendliche Verschiedenartigkeit der Rhytmen, Gerüche und Farben, Geschmacksrichtungen, die es von der Halbinsel La Guajira bis zum Urabá gibt, der sich Gebiete mit dem pazifischen Ozean teilt“, stellt die Vizeministerin fest. 

„Es gibt einen unendlichen Reichtum, eine Vielfalt an Volkstraditionen, die dieses Festival bestrebt ist, aufzuzeigen; von den Überbringern und Schöpfern, von jenen, die die Traditionen von Generation zu Generation weitergeben, oft im Verborgenen, aber immer sehr mächtig. Diese Traditionen wohnen und leben ständig in unserer kolumbianischen Karibik, die nicht nur durch die Beziehungen zu Kuba und anderen Ländern der Region gekennzeichnet werden, sondern auch durch die Andenfolklore, die aus dem Süden des Kontinents und aus den Tälern des Ostens stammen, die wir mit Venezuela teilen“.

¿Welche Strategien werden das Ministerium für Kultur Kolumbiens und seine einschlägigen Einrichtungen verfolgen, um während des Feuerfestes in einem einzigen Korpus die Elemente der karibischen Identität zu vereinen, die aus einem Kolumbien stammen, das kontinentale und karibische, südamerikanische und Anden-Einflüsse hat und außerdem Küsten am Pazifik aufweist?

„Wir werden ein Kuratorenkomitee bilden, um im Einzelnen festzulegen, welche Gruppen und Äußerungenen dabei sein werden. Aber ich kann Ihnen bereits mitteilen, dass wir auf der Liste des Mündlichen und Immateriellen Kulturerbes der Menschheit, wo die Kubaner zum Beispiel die Tumba Francesa haben, solch wichtige Äußerungen der kolumbianischen Karibik haben, wie den Karneval von Barranquilla. Es handelt sich um eine Reihe von Traditionen und Äußerungen, bei denen es nicht nur um Musik, sondern um Weltanschauung, um Religiosität, um Kenntnisse der Instrumente, der Gewerbe geht.

Der Großteil der kolumbianischen Karibik wird darüber hinaus vom Mündlichen Vermächtnis des Palabrero Wayúu vertreten werden, was vielleicht die größte indigene Gruppe ist, die Kolumbien hat und die auf der Halbinsel La Guajira wohnt. Wir teilen diese Kultur mit Venezuela, mit all ihrer Kosmogonie und Identität. Andere Äußerungen werden im Festival vertreten sein müssen, die sogar mit dem Pazifik zu tun haben können, die aber auch die Karibik durchdringen, wie es zum Beispiel die Musik und die traditionellen Gesänge des Südpazifiks sind, die Marimbamusik mit starken afrikanischen Wurzeln, die in Kolumbien von ihrer afrikanischstämmigen Bevölkerung gepflegt wird. Wir haben Äußerungen, die sogar die kolumbianischen Grenzen überschreiten, und die von der UNESCO als Welterbe eingestuft worden sind, Vertretungen, die mit großen Aufführungen der kolumbianischen Kultur verbunden sind, die zweifellos auf dem Festival vertreten sein sollten.“

Kolumbien ist für die kubanische Kultur und ihre Künstler fruchtbares Land. Woher stammen diese verbindenden Elemente, diese Energie, die auf kolumbianischen Szenarien so gut ankommt?

„Hierfür gibt es einen Grund: wir haben gemeinsame Wurzeln, das steht außer Zweifel. Historisch gesehen haben Kolumbien und Städte wie Cartagena, Barranquilla und Santa Marta, um nur die zu nennen, die an der Küste der Karibik liegen, eine enge Beziehung zu Kuba, insbesondere zu Havanna und Santiago de Cuba. Auf diese Weise gibt es, sagen wir, eine Saat, die aufgeht, wächst und stärker wird. Man muss auch folgendes sagen: Kuba ist auf kulturellem Gebiet eine Macht, besonders in der Musik. Es hat verstanden, sich in der Welt zu positionieren und das entgeht Kolumbien nicht, wir bewundern die kubanische Kultur und besonders ihre Musik.“

Welche Rolle messen Sie der Kultur in den Beziehungen zwischen Kuba und Kolumbien und in der allgemeinen Bekanntheit der karibischen Länder bei? Wieviel kann Kolumbien zu diesem Festival von Santiago de Cuba beitragen, das mittlerweile zu einem Schaufenster der traditionellen Volkskultur der Region geworden ist?

„Mit Kuba haben wir Kolumbianer immer gute Beziehungen gehabt, vor allem auf kulturellem Gebiet, würde ich sagen, und wir beabsichtigen mit diesem Festival, diese Bande der Zusammenarbeit zu verstärken. Für uns bedeutet es die Bestätigung der engen kulturellen Beziehungen, die wir mit Kuba haben, die ebenso ihre Höhepunkte hatten. In anderen Momenten waren sie weniger tätig, aber es hat sie immer gegeben.

Dieses Festival ist eine außerordentliche Gelegenheit für die gesamte Kultur und insbesondere für die Wurzeln der Volkskunst in der Region. Die Kultur ist der Träger, damit Brücken geschlagen werden, die die Länder verbrüdern, Bindungen in einer Gemeinschaft geknüpft werden, Zusammenleben und Frieden entstehen und sich das Glück nähern kann.