Eine agressive Werbe- und Pressekampagne mit steuerlichen Anreizen, Steuerbefreiungen, attraktiven Preisnachlässen, Hoteltarifsenkungen, Änderungen der Zeiten der Visaerteilung, Krediterleichterungen und verminderten Flughafengebühren gehören zu den von Mexiko eingeleiteten Aktionen, mit denen der Zuspruch und die Nachfrage der internatonalen Reisenden nach dem harten Schlag, den die Epidemie der Grippe A(H1N1) bedeutete, zurück erobert werden soll. Der epidemiologische Zustand –in den Augen vieler überdimensioniert durch die sensationalistische Presse -, rief Verluste von etwa 80 % bei den Einnahmen des Tourismus im ersten touristischen Reiseziel in Lateinamerika, dem zweiten in Amerika und dem achten in der Welt hervor. Im vergangenen Jahr 2008 produzierte der ausländische Tourismus dank der 22 Millionen Besucher, die ins Land kamen, mehr als 13 Milliarden Dollar. Für dieses Jahr 2009 ist vorgesehen, dass Mexiko etwa fünf Milliarden Dollar durch die Auswirkungen des Virus A(H1N1) einbüßt, der den ausländischen Tourismus wegen der Angst vor Ansteckung und der Reisebeschränkungen, die einige Länder auferlegten, stark eindämmte. Dieser Rückgang der Nachfrage im Tourismus rief Hotelschließungen hervor, Stornierung von Flügen, Verkürzungen in den Zwischenstationen der Kreuzfahrtschiffe und akzentuierte den Eindruck eines unsicheren Reiseziels, eines Schandflecken, aufgehalst durch die Gewalt des Rauschgifthandels. Es wird eingeschätzt, dass die mittlere Auslastung der Hotels zwischen den letzten Apriltagen und einem großen Teil des Monats Mai auf nationaler Ebene auf 20% absank im Gegensatz zur Statistik gleichen Datums des Vorjahres, als sie 80% in der mexikanischen Karibik erreichte, die fast 40% der Deviseneinnahmen aus Ausgaben ausländischer Besucher einbringt. Somit verschärfte die Grippe A(H1N1) die Situation des Tourismus, der schon die Auswirkungen der internationalen Wirtschaftskrise spürte, denn noch vor dem Ausbruch des Alarms im Gesundheitswesen waren in das Land zwei Millionen Touristen weniger gekommen als vier Jahre vorher. Die Wichtigkeit des Tourismussektors in vollem Maße bewertend, arbeiten die mexikanischen Behörden an seiner Reaktivierung, wobei sie auf den Vorteil aufbauen können, dass die gesamte Infrastruktur intakt ist, was im Jahr 2005 nach dem Durchzug des Orkans Wilma in Cancún nicht so war.

Geschichte, Kultur, Kolorit und natürliche Schönheit

Unter dem Motto Erlebe Mexiko und mit einem Budget von 92 Millonen Dollar, hat dieses Land eine große Werbekampagne begonnen, in der sie als hervortretende Promotoren weltbekannte Sportler und Künstler benutzen, wie den Fußballer Rafa Márquez, die Schauspielerin Salma Hayek und die Sänger Paulina Rubio und solche Ikonen wie die Kolumbianer Juanes und Shakira, und andere mehr. Die Absicht ist, das Bildnis des Landes der Azteken wieder zu beleben, das Vertrauen des nationalen und internationalen Marktes wieder aufzurichten und sein touristisches Angebot bekannt zu machen ausgehend von den Reizen, die Mexiko zum internationalen Reiseziel gemacht haben: Geschichte, Kultur, Kolorit und natürliche Schönheit. Parallel dazu lancierten auch die verschiedenen mexikanischen Reiseziele ihre eigenen Werbekampagnen, wie z.B. Cancún, das 25 Millionen Euro zur Verfügung stellte, um europäische Touristen anzuziehen. Der Staat von Quintana Roo, der die mexikanische Karibik beherbergt, wirbt mit Gratis-Ferien für drei Jahre, wenn ein Tourist fähig ist, zu beweisen, dass er während seiner Unterbringung in einem Hotel dieser Gegend an der Grippe A(H1N1) erkrankte. Erlebe Mexiko, das ein Budget von etwa 200 Millionen Dollar erforderlich machen könnte, wenn es bis ins letzte Detail ausgeführt wird, übersteigt das Werbeinteresse einer Kampagne unter normalen Bedingungen und ist eindeutig darauf ausgerichtet, Marktanteile zu gewinnen und Verkaufspromotion zu betreiben. Die Einbeziehung in diese gemeinsame Bemühung der höchsten Autoritäten des Bundes, einschließlich des Präsidenten Felipe Calderón, der Regierungen der Staaten und des privaten Unternehmenssektors, ist der eindeutigste Ausdruck des Interesses, die dritte Deviseneinnahmequelle des Landes, welche 15% der Arbeitsplätze des Landes stellt, zu fördern, damit ihre Infektion vorübergehend ist und damit der Schlag auf eine bereits kraftlose Wirtschaft gelindert wird. Wenn es zu einem Wiedereinsetzen der Nachfrage für Reisen nach Mexiko kommt, könnte der definitive Absturz des Tourismus am Ende des Jahres von 20% auf 15% sinken, deshalb die agressive Werbung, um in erster Hinsicht den internen Markt zu erreichen. Danach kommen die in den Vereinigte Staaten und Canada lebenden Mexikaner, der nordamerikanische Markt – der 60% des internationalen Tourismus stellt, den das Land aufnimmt -, Lateinamerika, Europa und Asien.

Mexiko im Angebot

Die Verstärkung der Initiativen, um Landsleute anzuziehen, ist eine Strategie, die schon wegen der Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise ausgeübt worden war und nun wird sie zur Priorität für den Sommer, Jahreszeit, die etwa 35 bis 40% der Gesamteinnahmen des Tourismus einbringt. Es wird erwartet, dass die Ortsansässigen diesen Sommer etwas mehr als 50 Milliarden Dollar für Lokalreisen ausgeben, eine Ziffer, die sich von den 63 Milliarden von vor einigen Jahren unterscheidet, was gleichzeitig die Auswirkungen der Wirtschaftskrise unter den Mexikanern wiederspiegelt, für die Urlaub machen – im In-oder Ausland – eine immer schwierigere Option darstellt. Dafür haben alle Service-Unternehmen des Tourismus Programme eingerichtet, die Gratis-Nächte einschließen, in den Preis der Zimmermiete eingeschlossene Essen, bedeutende Senkungen der Flugpreise und Eintrittskarten für kulturelle Darbietungen, all das um jene Lokaltouristen anzuziehen, denen während des sanitären Notstandes Restriktionen auferlegt wurden, Maßnahmen der sozialen Distanzierung und der Absage sportlicher und kultureller Veranstaltungen. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Preise normalerweise wegen der Nachfrage der Hochsaison steigen, sinken sie jetzt, um den örtlichen Tourismus anzureizen, länger in den nationalen Reisezielen zu bleiben, um das Beschäftigungsniveau wieder zu heben und die fallende Tendenz des Verkaufs abzufangen. Niemals gab es eine Möglichkeit, Mexiko so billig zu besuchen und zu genießen wie jetzt, was sich auch in den an sich bereits billigen Tarifen der Konkurrenz, wie der Karibik, niederschlagen wird. So bieten z.B. die Hotels von Best Western Preisabschläge von 50%; Intercontinental verminderte seine Tarife um 45%, wenn der Kauf 7 Tage vor der Anreise erfolgt, und Marriott bringt in seinen Einrichtungen Vergünstigungen an Tagen geringer Nachfrage zur Anwendung.

Mexiko lebt

Diese wichtigen internationalen Ketten erneuerten außerdem ihr Interesse an der Beibehaltung und Steigerung ihrer Investitionen in Mexiko, sogar inmitten der globalen wirtschaftlichen Ungewissheit. Intercontinental sieht bis zum Jahr 2012 die Eröffnung von 17 neuen Einrichtungen vor und die Investition von Marriott über eine Milliarde Dollar für die Errichtung von 29 Herbergen in fünf Jahren besteht weiterhin; während Spanien, Hauptinvestor im mexikanischenTourismus, vorhat, seine 1,3 Milliarden Dollar, die es in die Entwicklung von 120 Hotel- und Wohnkomplexen vor allem in Cancún und der Riviera Maya investiert hat, wieder zu beleben. Es gibt bereits Signale für die Rückgewinnung des Tourismusbetriebs, auch wenn zum Ende des Jahres weiterhin rote Ziffern erwartet werden. Die Luftfahrt normalisiert sich, Mexiko ist wieder Bestadteil der Reiserouten der Kreuzfahrtschiffe, die Touristen kehren zurück, Schutzmaßnahmen wie die Schließung von Grenzen, Reisewarnungen und Unterbrechung von Flügen werden außer Kraft gesetzt und die Wahrscheinlichkeit einer Grippe-Pandemie ist relativ gering, obwohl sie im nächsten nördlichen Winter wieder stärker auftreten könnte. Mexiko ist bereit, zurück im Geschäft und begrüßt Besucher aus aller Welt, um weiterhin unter den meistgefragten Reisezielen hoch im Kurs zu stehen. Die größte Bedrohung besteht für Mexiko wie für den Tourismus in der ganzen Welt in der Weltwirtschaftskrise, die die Reisen bremst, wie die Internationale Tourismusorganisation und der Weltrat für Reisen und Tourismus zum Ausdruck brachten