Panama ist auch Brücke des Lebens
Das Museum der Artenvielfalt wird von innen und außen anziehend wirken. Zum Gebäude, das einer riesigen Skulptur gleicht, die den Wind zu bewegen scheint, werden sich das als sui generis bezeichnete Innendesign und der verführerische botanische Garten rund herum gesellen. Natur und zeitgenössische Kunst werden den Menschen mit seiner Umwelt vereinen, denn Panama ist nicht nur der Zusammenschluss zweier Meere.
Die Inspiration für diesen Slogan entspringt der natürlichen Geschichte des Isthmus, der zum Zugang von einer Hemisphäre zur anderen wurde. Seine geologische Formation löste vor drei Millionen Jahren klimatische Ereignisse aus, die Konsequenzen für das Meer hatten, als sich Atlantischer und Pazifischer Ozean trennten, und für das Land, als an dieser Stelle die beiden Kontinente zur Brücke des so genannten Großen Biotischen Austauschs Amerikas wurden.
Die „Brücke des Lebens Panama“ oder „Museum der Artenvielfalt“ ist eine Initiative der Stiftung Amador, die die panamaischen Behörden und die Menschen Panamas rund um das Projekt zusammenschloss. Die Ausstrahlungskraft dieser Idee führte zum Beitritt solch renommierter Künstler wie Frank Gehry, Bruce Mau und Edwina von Gal.
Gehry, einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Architekten, brachte seine Verwegenheit ein, die den Expressionismus mit der Kühnheit der Postmoderne verbindet. Die Zähigkeit des Materials und die „unfertige“ Erscheinung stehen im Gegensatz zu der Farbenfreude und den welligen Formen. Das wie eine Skulptur wirkende Gebäude scheint ein Eigenleben zu führen, in verwegenem Tanz entgegen der Erdanziehungskraft und der gewohnten Feierlichkeit dieser Art von Einrichtung hinab zu gleiten. Und einige behaupten, dass, wenn es einmal fertiggestellt ist, man es nicht betrachten können wird, ohne einen Schauer zu spüren.
Unterdessen übernimmt das Unternehmen Bruce Mau Design die Vorführungen, die Show und Sensibilität kombinieren werden. Die gewagten und komplexen Designs der verschiedenen Publikumsbereiche unterstützen die Würdigung der Schätze der Natur, die wie in einer hochkarätigen Show vonstatten geht, ohne dabei den Sinn des Umweltschutzes zu verzerren.
Darum hat Gehry die Landschaftsgestalterin Von Gal speziell für den Entwurf des Botanischen Gartens des Museums berufen. Die US-Amerikanerin wurde ausgewählt, um die Integration der Landschaft mit dem Bauwerk, eine Harmonie zwischen Natur und Urbanität herzustellen. Es soll ein ruhiges Refugium für die von den zeitgenössischen Wechselfällen gequälte Seele sein, in direktem Kontakt mit der Vielfalt wilder Pflanzenarten inmitten der städtischen Umgebung.
Über die Brücke
Das Museum der Artenvielfalt mit dem Namen „Panama – Brücke des Lebens“ wird sich zwischen der Bucht und dem Panama-Kanal im Gebiet des ehemaligen Militärstützpunktes Amador befinden, auf einer Fläche von ca. 35.000 m², von denen das Unternehmen selbst ca. 4.100 m² einnehmen wird.
Entlang des Kanals werden mehrere Pavillons um ein riesiges Atrium herum angeordnet werden. Die glitzernden Metalldächer werden der Einrichtung lebendige Farben verleihen. Zwei große Rampen werden das Gebiet der Bucht mit dem des Kanals verbinden. Auf einer Art öffentlichem Platz, mit Abdeckungen, die fast 30 Meter Höhe erreichen, wird der soziale Austausch gefördert werden, denn er ist außerdem der Ein- und Austrittspunkt aus den Ausstellungen.
Das Gebäude ist als ein Werk des 22. Jahrhunderts bezeichnet worden und wird mit Hilfe der gleichen Technologie errichtet, die beim Olympiastadion in Peking Anwendung fand und auf dem Programm Digital Project basiert, das von Gehry Technologies entwickelt worden ist. Es heißt, dass dies für die Arbeit der panamaischen Bauleute, die es aufbauen, einen Sprung von anderthalb Jahrhunderten bedeutet.
Innerhalb der beiden Ebenen der Institution wird es acht Galerien geben: In der Rampe des Lebens kann man Kenntnisse zum Ursprung, zur Entwicklung der globalen und lokalen biologischen Vielfalt und deren Klassifizierung erwerben; Panamarama behandelt auf 14 Kinoleinwänden die Ökosysteme der reichen Tier- und Pflanzenwelt des Isthmus; Die Entstehung des Isthmus ist eine modellierte Skulptur von diesem einzigartigen Ereignis; und die Begegnung zweier Welten veranschaulicht die Wanderung von Tieren zwischen dem Norden und dem Süden des amerikanischen Kontinents nach der Herausbildung der Landbrücke, die sie vereinte.
Über Kultur und Natur in der Landenge handelt der Bereich, der der Geschichte des Menschen in Panama und seiner Wechselbeziehung mit der Umwelt gewidmet ist; Geteilte Ozeane zeigt zwei Aquarien in Vertretung des Karibischen Meeres und des Pazifischen Ozeans, die durch die Landbarriere geteilt wurden, wo sich das mittelamerikanische Land befindet; und die Galerie der gegenseitigen Abhängigkeit beinhaltet Allegorien und Ausstellungen, die sich auf die Bedeutung der Beziehung zwischen lebenden Organismen beziehen.
Darüber hinaus zeigt das Museum den Besuchern die Standorte der nationalen Reichtümer: Meere und Ländereien, ethnische Gruppen, Naturparks, Plätze für Erholung und Unterhaltung, Museen und andere Angebote. Zu all dem kommt noch ein Zentrum für Biointelligenz, ein Café, ein Shop und ein fabelhafter botanischer Garten hinzu, der in den architektonischen Sinn des Bauwerks integriert ist.
Die Einrichtung selbst wird mit ihrer Ausstrahlung auf die Außenwelt, und ihrem umfangreichen Programm an Aktivitäten, die sie zu einem wahrhaft „lebendigen“ Gebäude machen werden, eine Brücke zum harmonischen Zusammenleben mit der Umwelt schlagen.