Auf eintausend Kilometern entlang der Küste von fünf Provinzen Kubas, die auf den Golf von Mexiko und den Atlantischen Ozean hinausgehen, erleben Sie ein ganz besonderes Abenteuer und lernen die authentische Kultur des Westens des Landes kennen

Im Norden der Insel Kuba haben viele der wohlhabendsten Städte des Landes ihren Standort. Dort wohnt die Mehrheit unserer Einwohner und gibt es große Landwirtschafts-, Bergbau- und Industriegebiete. Ebenso ist es die Hochburg des Dienstleistungssektors mit einer beeindruckenden Entwicklung des Tourismus. Fast alle der besten Hotels und Strände des Landes liegen an der Atlantikküste.
Darüber hinaus, oder als eine Folge davon, wird die Nordküste der großen Insel von einer durchgehenden Landstraße durchzogen, die unterschiedliche Namen trägt und dank derer sie von ihrem westlichen Ende - dem Cap San Antonio - bis zu ihrem östlichen Rand - Punta de Maisí - erkundet werden kann.
Wir sprechen vom Circuito Norte. Dieser ist nicht immer breit und schnell, kann aber mit einer geeigneten Geschwindigkeit befahren werden, um die schönen Landschaften zu betrachten, die ihn umgeben: auf der einen Seite fast immer das Meer, auf der anderen ausgedehnte Ebenen, Täler, nahe oder in der Ferne gelegene Berge.
Wenn Sie Ihre eigene Agenda gestalten und exklusive Erlebnisse haben, die berühmtesten Touristenorte besuchen, aber auch Abstand von der Hektik und dem Allbekannten nehmen wollen, ist der Circuito Norte am besten geeignet, der übrigens auch etwas vom „Süden“ zu bieten hat.
Tausend Kilometer Reise und noch etwas mehr
Aufgrund unzähliger historischer Umstände, von seiner Bizarrheit bis hin zu seinem Status als Inselstaat, weist Kuba auf seinem Archipel ein ausgedehntes und altes bauliches Erbe auf (architektonisch, industriell, landwirtschaftlich, sozial), das oftmals unberührt ist und manchmal in Trümmern liegt. Dies ist auf den Lauf der Zeit, die Strenge der Elemente und eine Entwicklungspolitik zurückzuführen, die typisch für das zwanzigste Jahrhundert und wie auch sonst in der Dritten Welt mehr auf Großstädte als auf die lokalen Ebenen ausgerichtet war.
Darin finden wir eine anschauliche Chronologie von über 500 Jahren, die aufgrund greifbarer und nicht greifbarer Zeugnisse die Verwurzelung der aus Europa, Afrika, Asien und dem Nahen Osten stammenden Kulturen sowie der Präkolumbischen in der Neuen Welt resümiert und erklärt. Sie alle sind verschmolzen zu dem, was als kubanisch bezeichnet wird, Wesen und Objekte, die weder besser noch schlechter sind als andere, jedoch anders.
Wir schlagen Ihnen vor, Kuba auf einer Reise durch Pinar del Río, Artemisa, Havanna, Mayabeque und Matanzas, die fünf westlichen Provinzen, kennenzulernen.
Das Beste vom Besten
Unser Magazin empfiehlt eine ganz besondere Expedition, die auf über eintausend Kilometern mit dem Auto vom Cap San Antonio, Pinar del Rio, bis nach Varadero, Matanzas, führt. Die Reise ist in zwei Teile unterteilt.
Dieses Mal werden wir den ersten Teil beschreiben und in der nächsten Folge den zweiten, womit wir den ersten Abschnitt einer spannenden Tour durch die ganze Insel behandeln werden, wenn Sie beschließen, mehrere Tage lang den Circuito Norte zu bereisen.
Wir erläutern Ihnen heute einige Details der Route A, die die Reise Havanna -Artemisa - Pinar del Rio – Havanna betreffen, welche in drei Tagen absolviert werden kann. Die Route B, die wir uns für unsere nachfolgende Ausgabe vorbehalten, verläuft über Havanna – Mayabeque – Matanzas -Havanna und dauert ebenfalls drei Tage.
Für die komplette Rundreise werden sechs Tage benötigt. Alles hängt von Ihrer Zeit ab. Aber ganz gleich, wie viele Nächte Sie für diese Tour zur Verfügung haben, wir versichern Ihnen, es lohnt sich. Es erwarten Sie neue Erfahrungen, gute Ideen, tolle Bilder und möglicherweise Reisepläne, um nach noch mehr zurück zu kehren.
Vorkenntnisse der Expedition (Route A)
Von West nach Ost beginnt der Circuito Norte auf der Halbinsel Guanahacabibes im Westen. In Havanna anzukommen und auf diesem Wege erst von Osten nach Westen zu reisen, um dann durch dieselben Orte zurückzukehren, wäre müßig. Deshalb werden wir am ersten Tag der Route Havanna – Artemisa - Pinar del Río - Havanna in Richtung der Hauptstadt von Pinar del Río fahren. Diesen Abschnitt legen wir über die Autobahn zurück, die durch das Zentrum der Region verläuft.
Am zweiten Tag fahren wir die Nebenstraße nach Luis Lazo hinauf, die uns nach Guanes bringt, wo wir uns bereits dem Circuito Norte anschließen. Von dort aus geht es weiter in Richtung Cabo de San Antonio, Teil des Guanahacabibes Nationalparks, der von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Wir werden am selben Ort in Richtung der Stadt Sandino zurückkehren, um über eine Tertiärstraße nach Playa Colorada zu kommen, wo wir nach einem kurzen Aufenthalt nach Mantua weiterfahren. Der dritte Tag wird von Mantua nach Havanna führen, mit Hauptaufenthalten in Cayo Jutías oder Cayo Levisa und dem Viñales National Park, ebenfalls ein Biosphärenreservat.
Das Abenteuer beginnt
Erster Tag: - Von der Morgendämmerung bis zum späten Morgen. Wir fahren nach Pinar del Río auf der Autobahn, die es mit Havanna verbindet. Es sind ungefähr 150 km, auf denen wir einige Male Halt machen werden, um uns zu akklimatisieren und uns mit den ethnographischen und natürlichen Orientierungspunkten vertraut zu machen, die wir vorfinden. Es ist ein „Einweisungstag“.
Der erste Halt wird in den Ruinen der Kaffeeplantage Angerona erfolgen, auf der Höhe der Brücke von Cayajabos, Artemisa, wo wir nach links abbiegen werden. Es ist ein sinnbildlicher Ort, von dem große Autoren geschrieben haben. Angerona ist berühmt für die Liebesgeschichte zwischen dem deutschen Auswanderer Cornelio Souchay, der das Land kaufte und im Jahr 1813 mit dem Kaffeeanbau begann, und Ursula Lambert, einer frei geborenen Schwarzen, deren Eltern auf der Flucht vor der haitianischen Revolution nach Kuba kamen.
In der Sierra del Rosario gelegen, wo es eine große Anzahl dieser Ruinen gibt, die auch an anderen Orten entlang der Route besichtigt werden können, war es einmal Teil des Kaffeerbes von Pinar del Río, denn bis 1976, als eine neue politisch-administrative Teilung der Region beschlossen wurde, gehörte der Landstrich zu dieser Provinz.
Vom späten Morgen bis zum Mittag. Wir fahren weiter auf der Cayajabos-Straße und erreichen Las Terrazas, eine ländliche Gemeinde, die von der Revolution gegründet wurde und berühmt ist für die harmonische Einbeziehung des Lebens ihrer Bewohner und ihrer Bauten in die Natur.
Ebenfalls hervorzuheben auf dieser Strecke sind weitere Ruinen von Kaffeeplantagen, wie die in Buenavista mit ihrer riesigen Tajona, der Steinmühle zur Verarbeitung der Bohnen, und den Unterkünften der Sklaven. Beeindruckend sind auch die Landschaft und das Aroma der karibischen Kiefern, der Fluss San Juan und für die Liebhaber des Abenteuersports sogar eine Canopy - Seilbahn von 1 600 m Länge über den Wald und die Gemeinde hinweg, die am See endet.
Vom Mittag bis Nachmittag. In Richtung der Ortschaft Candelaria, einer ehemaligen Gemeinde von Pinar del Rio, die 2011 Teil der neugebildeten Provinz Artemisa wurde.
Nach dem Mittagessen in einem der Privatrestaurants (Paladares), die lokale Gerichte und kubanische und internationale Speisen anbieten, fahren wir nach Soroa hinauf. In einem typischen Szenario für den Naturtourismus werden wir die Üppigkeit eines der beiden großen orografischen Ensembles des Guaniguanico-Gebirges in seiner vollen Pracht betrachten können: Sierra del Rosario, das ebenfalls von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde.
Seine Berühmtheit verdankt Soroa jedoch seinem Orchideengarten, der 1943 vom Anwalt Tomás Felipe Camacho gegründet wurde, der von den Kanarischen Inseln stammte und sehr bald 18.000 Exemplare endemischer und exotischer Orchideen gesammelt hatte.
Vom Nachmittag bis zum Sonnenuntergang. Wir nehmen Kurs auf die Stadt Pinar del Río. Dies ist das Land des besten Tabaks der Welt. Entlang der Straße, die bereits durch die Gemeinde Consolación del Sur führt, werden wir in den fruchtbaren Ebenen viele Tabakplantagen vorfinden.
Bei Erreichen der Provinzhauptstadt besuchen wir den Guash Palast, in dem das Museum für Naturwissenschaften seinen Sitz hat. Es ist ein eklektisches Gebäude, in dem ein jonisches Fries, ein Hindu Portikus, ein dorisches Kapitell und ein arabischer Spitzbogen verbunden sind. Ein „seltsames“, aber bewundernswertes Gebäude.
Bevor wir im Haus der Familie ankommen, wo wir schlafen werden, drehen wir eine Runde durch die Stadt. Im Jahre 1859 zur Kleinstadt herausgebildet, erwarb sie den Stadttitel am 10. September 1867 durch den Königlichen Erlass von Elizabeth II und ist seit 1878 die Hauptstadt der Provinz. Ihre Architektur ist sehr eigentümlich, mit roten Ziegeln, Bögen und toskanischen Säulen, allerdings niedriger und weniger verziert als die anderer Städte, die im neunzehnten Jahrhundert im Land entstanden.
Wir beenden den Tag im Rumayor Nachtclub. Bei seinem Hauch von Tropicana werden wir eine musikalische Darbietung eigenen Stils erleben. Hier können wir auch die lokale Küche wie das geräucherte Huhn Rumayor, das geräucherte Spanferkel des Hauses oder die Schokocreme Pinar kennenlernen und selbstverständlich probieren wir das emblematische Getränk der  Provinz, die Guayabita.

Zweiter Tag: - Der Morgen. Nach dem Frühstück durchfahren wir die Gegend von La Alameda bis zum Ursprung der Landstraße nach Luis Lazo, eine Kolonialstraße, die im Laufe der Zeit verbessert wurde und besondere Bedeutung in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts während eines panamerkanischen Tourismusvorhabens erlangte. Innerhalb dessen sollte die Straße bis zum Hafen La Fe in der Bucht Guadiana in Guanahacabibes weitergeführt werden, wo ein internationales Fährterminal nach Mexiko entstehen sollte.
Nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt finden wir in Luis Lazo eine Farm von sehr begehrten Pferden vor. In La Guabina werden wir eine der am wenigsten bekannten Pferdearten, den kubanischen Pinto, und auch schöne Appaloosa-Hengste bewundern.
Die durch die Gebirgskette Sierra de los Órganos hindurchführende Straße erstreckt sich über etwa 70 km und endet im Dorf Guanes, durchquert wunderschöne Täler und Berge und kleine Dörfer, die uns mit authentischen bäuerlichen Bräuchen bekannt machen.
Der Besuch einer Cantoria oder Guateque ermöglicht es uns, den kubanischen Punto Guajiro kennenzulernen, der kürzlich von der UNESCO zum Immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurde. An jedem Ort des Landes hat dieser Punto seine spezifischen Eigenarten, so dass die Melodien, die Sie in Pinar del Río hören werden, nicht die gleichen sind wie in anderen Regionen der Insel.
Neben anderen Attraktionen, die der Weg bereithält, wie zum Beispiel natürliche und speläologische, können wir einen der Meilensteine der Straßenbaukunst des frühen zwanzigsten Jahrhunderts sehen: die Eisenbrücken von Luis Lazo, gegossen in den Vereinigten Staaten.
Mittag. Vor dem Mittagessen in einem der „Paladares“ von Guanes, in dem es Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten gibt, werden wir die Stadt besuchen.
Mit uralten Wurzeln versehen, die auf den Kaziken von Guaniguanico zurückgehen und wo sich Christoph Kolumbus zwei Jahre nach der Entdeckung aufhielt, sind die Küsten am Ende von Pinar del Río berühmt aufgrund der Ansiedlung von Piraten und verborgener Schätze. Und dies sind keine Übertreibungen. Einer der Schätze, nach dem noch immer gesucht wird, ist der Schatz der Kathedrale von Merida. Als dieser im August 1642 nach Havanna geschickt wurde, um ihn vor den Piraten zu schützen, wurde die Expedition verfolgt und von den Piraten in der Nähe dieser Küsten versenkt.

Erster Teil des Nachmittags. Wir fahren auf dieses Naturjuwel von Kuba, das die Halbinsel Guanahacabibes ist. Auf dem Weg zum Cap San Antonio, wo der Leuchtturm Roncali seinen Standort hat, erblicken wir eines der eindrucksvollsten Waldgebiete mit einzigartigen Exemplaren der lokalen Flora und Fauna, sowohl endemischen als auch Wandervögeln, eingeführten Arten wie dem Hirsch und auch verwilderten Rindern.
In La Bajada befindet sich Kubas westlichste Siedlung und weiter an der Küste entlang nach Süden finden wir die Einrichtungen des Strandes Maria La Gorda, sehr beliebt bei Kreuzfahrtpassagieren und Anhängern des Tauchens.
Zweiter Teil des Nachmittags bis zum Einbruch der Dunkelheit. Wir kehren zurück und nachdem wir die Stadt Sandino passieren, nehmen wir die Straße, die uns in die ländliche Gemeinde Bolívar führt, um weiter nach Playa Colorada zu fahren. Noch ist dies ein „unbedarfter“ und bescheidener Ort, aber in kurzer Zeit wird es ein internationaler Tourismuskomplex werden. Gemäß den Plänen wird es einer der größten in Lateinamerika sein.
Bevor wir die Gemeinde Bolívar erreichen, nehmen wir die Abzweigung nach Ají, um uns dem Circuito Norte anzuschließen, und von dort aus fahren wir in Richtung Mantua. Der Ursprung von Mantua, das etwas weiter nördlich im Gebiet Los Arroyos entstand, wird italienischen Seeleuten zugeschrieben, die dort irgendwann in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Schiffbruch erlitten hatten, nachdem sie zunächst dem Labyrinth der Riffe dieser Gegend ausgewichen waren.
Die Stadt ist die einzige in Kuba, in der die Muttergottes des Schnees verehrt wird, deren Haupttempel die Basilika Santa María La Mayor in Rom und Mantova ist. Das Gebiet wird von allen Kubanern sehr verehrt. Dort endete Ende des 19. Jahrhunderts die erfolgreiche Invasion der Befreiungsarmee von Ost nach West.
Dritter Tag.- Vom Morgen bis zum Sonnenuntergang. Dieser Tag ist dazu da, uns verwöhnen zu lassen. Ein Tag des Strandes und der Täler. Freizeit pur... und Rückkehr nach Havanna. Von Mantua bis zur Hauptstadt sind es jedoch kaum mehr als 200 km. Bevor wir losfahren, müssen wir ein Dilemma lösen. Strand und danach Viñales? Oder umgekehrt? Wenn wir beschlossen haben, mit einem Bad zu starten, dann fahren wir von Mantua nach Cayo Jutías und verbringen einen Teil des Nachmittags in Viñales. Ansonsten geht es nach Viñales und mittags auf das Cayo Levisa.
Von Mantua nach Havanna werden wir entlang des Circuito Norte eine Landschaft sehen, in der sich Ebenen und Berge verbinden. Die lokale Wirtschaft zeichnet sich durch Bergbau, Tabak, Zuckerrohranbau, Fischerei und natürlich Tourismus aus. Ebenfalls hier befindet sich das „Kronjuwel“ der Gegenwart und Zukunft der kubanischen Wirtschaft: die Sonderentwicklungszone Mariel.
Auf das rund 4 Quadratkilometer große Cayo Jutías gelangt man über einen Steindamm, der auf dem Meeresboden aufgeschüttet wurde und nur wenige Kilometer lang ist und in der Nähe des Dorfes Santa Lucia, Gemeinde Minas de Matahambre, beginnt. Der Strand ist über 4000 m lang und neben der unwirtlichen und unberührten Landfläche kann Tauchen praktiziert werden.
Nach dem morgendlichen Bad in Cayo Jutías markiert der Kompass eindringlich Viñales. Sicher haben Sie bereits von diesem Ort gelesen und reden gehört, weshalb wir an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen. Wenn Ihre Entscheidung in Mantua lautete, Viñales zu besuchen und einen Teil des Nachmittags am Strand zu verbringen, dann fahren Sie nach Verlassen des Tals in Richtung Cayo Levisa.
Mit einer Fläche von fast 3 Quadratkilometern ist dieses Inselchen mit dem Boot von Palma Rubia aus erreichbar. Da es nahe am Festland liegt, dauert die Fahrt nicht mehr als 20 Minuten, aber die Brise und die Umgebung sind sehr angenehm.
Der Ort verfügt über ein Touristenzentrum mit Hütten und bietet alle Voraussetzungen für das Tauchen.
Bei Sonnenuntergang. Die Expedition ist vorbei. Richtung: Havanna. Ganz sicher werden Sie auf Ihrer Rückreise guter Stimmung sein. Wenn Sie nach Havanna kommen, befahren Sie die Quinta Avenida und danach den Malecón. Die Lichter der Stadt wecken immer neue Wünsche. Es ist eine Nacht zum Feiern bis zum Morgengrauen. Im Flugzeug wird genug Zeit zum Schlafen sein!
der Fluss San Juan und für die Liebhaber des Abenteuersports sogar eine Canopy - Seilbahn von 1 600 m Länge über den Wald und die Gemeinde hinweg, die am See endet.
Vom Mittag bis Nachmittag. In Richtung der Ortschaft Candelaria, einer ehemaligen Gemeinde von Pinar del Rio, die 2011 Teil der neugebildeten Provinz Artemisa wurde.
Nach dem Mittagessen in einem der Privatrestaurants (Paladares), die lokale Gerichte und kubanische und internationale Speisen anbieten, fahren wir nach Soroa hinauf. In einem typischen Szenario für den Naturtourismus werden wir die Üppigkeit eines der beiden großen orografischen Ensembles des Guaniguanico-Gebirges in seiner vollen Pracht betrachten können: Sierra del Rosario, das ebenfalls von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde.
Seine Berühmtheit verdankt Soroa jedoch seinem Orchideengarten, der 1943 vom Anwalt Tomás Felipe Camacho gegründet wurde, der von den Kanarischen Inseln stammte und sehr bald 18.000 Exemplare endemischer und exotischer Orchideen gesammelt hatte.
Vom Nachmittag bis zum Sonnenuntergang. Wir nehmen Kurs auf die Stadt Pinar del Río. Dies ist das Land des besten Tabaks der Welt. Entlang der Straße, die bereits durch die Gemeinde Consolación del Sur führt, werden wir in den fruchtbaren Ebenen viele Tabakplantagen vorfinden.
Bei Erreichen der Provinzhauptstadt besuchen wir den Guash Palast, in dem das Museum für Naturwissenschaften seinen Sitz hat. Es ist ein eklektisches Gebäude, in dem ein jonisches Fries, ein Hindu Portikus, ein dorisches Kapitell und ein arabischer Spitzbogen verbunden sind. Ein „seltsames“, aber bewundernswertes Gebäude.
Bevor wir im Haus der Familie ankommen, wo wir schlafen werden, drehen wir eine Runde durch die Stadt. Im Jahre 1859 zur Kleinstadt herausgebildet, erwarb sie den Stadttitel am 10. September 1867 durch den Königlichen Erlass von Elizabeth II und ist seit 1878 die Hauptstadt der Provinz. Ihre Architektur ist sehr eigentümlich, mit roten Ziegeln, Bögen und toskanischen Säulen, allerdings niedriger und weniger verziert als die anderer Städte, die im neunzehnten Jahrhundert im Land entstanden.
Wir beenden den Tag im Rumayor Nachtclub. Bei seinem Hauch von Tropicana werden wir eine musikalische Darbietung eigenen Stils erleben. Hier können wir auch die lokale Küche wie das geräucherte Huhn Rumayor, das geräucherte Spanferkel des Hauses oder die Schokocreme Pinar kennenlernen und selbstverständlich probieren wir das emblematische Getränk der  Provinz, die Guayabita.

Zweiter Tag: - Der Morgen. Nach dem Frühstück durchfahren wir die Gegend von La Alameda bis zum Ursprung der Landstraße nach Luis Lazo, eine Kolonialstraße, die im Laufe der Zeit verbessert wurde und besondere Bedeutung in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts während eines panamerkanischen Tourismusvorhabens erlangte. Innerhalb dessen sollte die Straße bis zum Hafen La Fe in der Bucht Guadiana in Guanahacabibes weitergeführt werden, wo ein internationales Fährterminal nach Mexiko entstehen sollte.
Nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt finden wir in Luis Lazo eine Farm von sehr begehrten Pferden vor. In La Guabina werden wir eine der am wenigsten bekannten Pferdearten, den kubanischen Pinto, und auch schöne Appaloosa-Hengste bewundern.
Die durch die Gebirgskette Sierra de los Órganos hindurchführende Straße erstreckt sich über etwa 70 km und endet im Dorf Guanes, durchquert wunderschöne Täler und Berge und kleine Dörfer, die uns mit authentischen bäuerlichen Bräuchen bekannt machen.
Der Besuch einer Cantoria oder Guateque ermöglicht es uns, den kubanischen Punto Guajiro kennenzulernen, der kürzlich von der UNESCO zum Immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurde. An jedem Ort des Landes hat dieser Punto seine spezifischen Eigenarten, so dass die Melodien, die Sie in Pinar del Río hören werden, nicht die gleichen sind wie in anderen Regionen der Insel.
Neben anderen Attraktionen, die der Weg bereithält, wie zum Beispiel natürliche und speläologische, können wir einen der Meilensteine der Straßenbaukunst des frühen zwanzigsten Jahrhunderts sehen: die Eisenbrücken von Luis Lazo, gegossen in den Vereinigten Staaten.
Mittag. Vor dem Mittagessen in einem der „Paladares“ von Guanes, in dem es Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten gibt, werden wir die Stadt besuchen.
Mit uralten Wurzeln versehen, die auf den Kaziken von Guaniguanico zurückgehen und wo sich Christoph Kolumbus zwei Jahre nach der Entdeckung aufhielt, sind die Küsten am Ende von Pinar del Río berühmt aufgrund der Ansiedlung von Piraten und verborgener Schätze. Und dies sind keine Übertreibungen. Einer der Schätze, nach dem noch immer gesucht wird, ist der Schatz der Kathedrale von Merida. Als dieser im August 1642 nach Havanna geschickt wurde, um ihn vor den Piraten zu schützen, wurde die Expedition verfolgt und von den Piraten in der Nähe dieser Küsten versenkt.

Erster Teil des Nachmittags. Wir fahren auf dieses Naturjuwel von Kuba, das die Halbinsel Guanahacabibes ist. Auf dem Weg zum Cap San Antonio, wo der Leuchtturm Roncali seinen Standort hat, erblicken wir eines der eindrucksvollsten Waldgebiete mit einzigartigen Exemplaren der lokalen Flora und Fauna, sowohl endemischen als auch Wandervögeln, eingeführten Arten wie dem Hirsch und auch verwilderten Rindern.
In La Bajada befindet sich Kubas westlichste Siedlung und weiter an der Küste entlang nach Süden finden wir die Einrichtungen des Strandes Maria La Gorda, sehr beliebt bei Kreuzfahrtpassagieren und Anhängern des Tauchens.
Zweiter Teil des Nachmittags bis zum Einbruch der Dunkelheit. Wir kehren zurück und nachdem wir die Stadt Sandino passieren, nehmen wir die Straße, die uns in die ländliche Gemeinde Bolívar führt, um weiter nach Playa Colorada zu fahren. Noch ist dies ein „unbedarfter“ und bescheidener Ort, aber in kurzer Zeit wird es ein internationaler Tourismuskomplex werden. Gemäß den Plänen wird es einer der größten in Lateinamerika sein.
Bevor wir die Gemeinde Bolívar erreichen, nehmen wir die Abzweigung nach Ají, um uns dem Circuito Norte anzuschließen, und von dort aus fahren wir in Richtung Mantua. Der Ursprung von Mantua, das etwas weiter nördlich im Gebiet Los Arroyos entstand, wird italienischen Seeleuten zugeschrieben, die dort irgendwann in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Schiffbruch erlitten hatten, nachdem sie zunächst dem Labyrinth der Riffe dieser Gegend ausgewichen waren.
Die Stadt ist die einzige in Kuba, in der die Muttergottes des Schnees verehrt wird, deren Haupttempel die Basilika Santa María La Mayor in Rom und Mantova ist. Das Gebiet wird von allen Kubanern sehr verehrt. Dort endete Ende des 19. Jahrhunderts die erfolgreiche Invasion der Befreiungsarmee von Ost nach West.
Dritter Tag.- Vom Morgen bis zum Sonnenuntergang. Dieser Tag ist dazu da, uns verwöhnen zu lassen. Ein Tag des Strandes und der Täler. Freizeit pur... und Rückkehr nach Havanna. Von Mantua bis zur Hauptstadt sind es jedoch kaum mehr als 200 km. Bevor wir losfahren, müssen wir ein Dilemma lösen. Strand und danach Viñales? Oder umgekehrt? Wenn wir beschlossen haben, mit einem Bad zu starten, dann fahren wir von Mantua nach Cayo Jutías und verbringen einen Teil des Nachmittags in Viñales. Ansonsten geht es nach Viñales und mittags auf das Cayo Levisa.
Von Mantua nach Havanna werden wir entlang des Circuito Norte eine Landschaft sehen, in der sich Ebenen und Berge verbinden. Die lokale Wirtschaft zeichnet sich durch Bergbau, Tabak, Zuckerrohranbau, Fischerei und natürlich Tourismus aus. Ebenfalls hier befindet sich das „Kronjuwel“ der Gegenwart und Zukunft der kubanischen Wirtschaft: die Sonderentwicklungszone Mariel.
Auf das rund 4 Quadratkilometer große Cayo Jutías gelangt man über einen Steindamm, der auf dem Meeresboden aufgeschüttet wurde und nur wenige Kilometer lang ist und in der Nähe des Dorfes Santa Lucia, Gemeinde Minas de Matahambre, beginnt. Der Strand ist über 4000 m lang und neben der unwirtlichen und unberührten Landfläche kann Tauchen praktiziert werden.
Nach dem morgendlichen Bad in Cayo Jutías markiert der Kompass eindringlich Viñales. Sicher haben Sie bereits von diesem Ort gelesen und reden gehört, weshalb wir an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen. Wenn Ihre Entscheidung in Mantua lautete, Viñales zu besuchen und einen Teil des Nachmittags am Strand zu verbringen, dann fahren Sie nach Verlassen des Tals in Richtung Cayo Levisa.
Mit einer Fläche von fast 3 Quadratkilometern ist dieses Inselchen mit dem Boot von Palma Rubia aus erreichbar. Da es nahe am Festland liegt, dauert die Fahrt nicht mehr als 20 Minuten, aber die Brise und die Umgebung sind sehr angenehm.
Der Ort verfügt über ein Touristenzentrum mit Hütten und bietet alle Voraussetzungen für das Tauchen.
Bei Sonnenuntergang. Die Expedition ist vorbei. Richtung: Havanna. Ganz sicher werden Sie auf Ihrer Rückreise guter Stimmung sein. Wenn Sie nach Havanna kommen, befahren Sie die Quinta Avenida und danach den Malecón. Die Lichter der Stadt wecken immer neue Wünsche. Es ist eine Nacht zum Feiern bis zum Morgengrauen. Im Flugzeug wird genug Zeit zum Schlafen sein!