FAST FORDERT DER ZUG DEN TEUFEL HERAUS. NICHT NUR, WEIL ER AUF DESSEN NASE VERKEHRT, SONDERN WEIL ER IM ZICK-ZACK MEHR ALS 80 METER IN DIE TIEFE FÄHRT. ER UMKURVT DIE „TEUFELSNASE“ VON ECUADOR UND IST EINER DER ZEHN ZÜGE DER WELT, DIE AUF HÖCHSTEN LAGEN VERKEHREN

Irgendwann wurde diese Bahnstrecke als die schwierigste der Welt bezeichnet. Der Zug fährt aus Riobamba in der Provinz Chimborazo in Ecuador ab, durchquert Guamote und Alausí und fährt an einer sehr steilen Felswand hinab, die Teufelsnase genannt wird, bis er schließlich in das tropische Gebiet der ecuadorianischen Küste gelangt, wo er in Guayaquil ankommt.
Auf der 14 km langen Strecke durchleidet der Fahrgast so manchen Schrecken, während er über hohe mit Kulturen bepflanzte Berge fährt. Eben auf der Teufelsnase überwindet er eine Abfahrt von 80 Metern, die in Zickzack-Schritten von 1,60 m Breite mithilfe von Spitzkehren absolviert werden.
Die Strecke wurde im März 2010 stillgelegt und ein Jahr später wiedereröffnet. Jetzt durchquert der Zug bei 20 km/h den Berg, in den vor einem Jahrhundert mit Tonnen von Dynamit der Weg für die Eisenbahn freigesprengt wurde, die die Küste mit den Bergen verbindet.
Vor wenigen Monaten wurden drei Panoramazüge „Excursion premium“ eingesetzt, die nun die Route  Alausi-Sibambe-Alausi, bekannt unter dem Namen „Teufelsnase“, befahren. Sie haben gegenüberliegende Sitze mit Klapptischen und großen Fenstern. Mit ihnen wurden die traditionellen Fahrten auf dem Dach der Bahn abgeschafft, die verboten wurden, als zwei japanische Touristen im Februar 2007 tödlich verunglückten.
Der Zug fährt mittels zweier Spitzkehren im Zickzack den Berg Pistishí hinab, in einer Gegend, die auch als Condor Puñuna bezeichnet wird oder „wo der Condor schläft“, wegen der harten Felsen und steilen Berge. An diesem Punkt kann man mit etwas Phantasie die berühmte „Teufelsnase“ bewundern. Die den Berg umwebende Legende besagt, Alfaro habe zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, um die Arbeiten beenden zu können, bei denen die meisten der 4000 Jamaikaner bei den Sprengarbeiten, durch Krankheiten, Erdrutsche und Schlangenbisse ihr Leben ließen. Die Sklaven waren an diesen Ort gekommen, um ihre Freiheit zu erlangen.
Wenn der Zug in das Gebiet von Sibambe kommt, hält er für 10 Minuten am Fuße der „Teufelsnase“ an, damit die Touristen Fotos machen können. Danach geht es wieder im Zick-Zack in die Höhe.
Was mit einer Tour begann, auf der die über 110 jährige Geschichte wiedererzählt wurde, ist nun zu einem Beispiel dafür geworden, wie Ecuador seine Tourismusmarke neu positioniert. Seit der Zug wieder eingeweiht wurde, ist Leben in die Stadt eingezogen. Dies bestätigen die über 3000 Einwohner der Pfarrei Pistishí, die sie bislang nur zu Fuß erreichen konnten und dies jetzt mit dem Zug tun.
Die 12 Kilometer, die Alausí von Sibambe trennen, werden in etwa 45 Minuten zurückgelegt, einschließlich dem letzten Kilometer. Unten liegt der Bahnhof von Sibambe, wo die Touristen mit einem traditionellen Tanz willkommen geheißen werden, den Indigene aus der nahe gelegenen Gemeinde Nizag darbieten, und die außerdem Unterkunft, Verpflegung und Ausflüge auf Wanderwegen der Umgebung anbieten. Für etwa 50 Minuten steht der Zug am Bahnhof, um dann seine Passagiere wieder aufzunehmen und zurück in die Berge zu fahren, in Richtung Alausí.  

Nariz del Diablo (Teufelsnase)
Route: Alausí-Sibambe-Alausí
Länge: 12 km
Dauer: zweieinhalb Stunden
Landschaft: Folklore, Kunsthandwerk und typische Andenlandschaften.
Fahrplan: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen
Abfahrtszeiten: 08.00 Uhr, 11:00 Uhr und 15:00 Uhr
Tarif: $ 25 Normalklasse Hin-und Rückfahrt und $ 35 Komfortklasse Hin-und Rückfahrt
Express-Reise: $ 6,50 Hin- und Rückfahrt im „Autoferro“
Seitensitze im Schienenbuss
Führung nicht inbegriffen
Fahrplan: Freitag bis Sonntag und an Feiertagen
Abfahrt: 10:00 Uhr