Die Karibik. Strategien vs. Krise
Wie sehen Sie in ihrer jetzigen Funktion die Zukunft der cto in der heutigen internationalen Lage, geprägt von der Furcht vor einer Krise, die die Tourismusbranche spürbar treffen kann?
Nie zuvor ist die Existenz einer Organisation wie der cto, die als Verfechter und Sprecher der Karibikregion fungiert und gemeinsam mit unseren Partnern des Privatsektors sich unerschrocken für die Marke Karibik engagiert, so entscheidend gewesen. Die Geschichte zeigt, dass das Marktgeschehen zyklisch verläuft.
Das ist so in der Wirtschaft, der Bedrohung des Weltfriedens und den Währungsschwankungen. Unsere Region passt sich in gleicher Weise an wie es die Verbraucher tun. Wichtig für uns ist, auch forthin die Tendenzen zu beobachten, daraus zu lernen und einen Urlaub bester Qualität zu garantieren, der den Touristen fühlen lässt, sein Geld gut angelegt zu haben. Unsere Promotion der Wettbewerbsvorteile der Karibik und das Absichern der Anregung der Nachfrage muss von aggressivem Charakter sein. Seit einigen Jahren verfolgt die cto die Strategie des Diversifizierens von Märkten, Optionen und Destinationen, speziell in den nicht englischsprachigen Gebieten der Karibik, und gibt Europa mehr Gewicht.
Wie steht es um diese Initiative? Welche spürbaren Ergebnisse gibt es?
Die cto hat Vetretungen auf allen wesentlichen Quellmärkten Europas. Neben sehr aktiven Abteilungen in Großbritannien und Holland unterhalten wir in Deutschland eine sehr starke Vertretung und werden dieses Jahr eine in Paris einrichten, die für die lateinamerikanischen Märkte Frankreichs, Italiens und Spaniens zuständig sein wird.
Diese Initiativen nützen unseren Karibikstaaten, in denen Englisch, Holländisch, Spanisch und Französisch gesprochen wird. Außerdem wurde unser Signet übersetzt und auf diesen Quellmärkten promoted; auch die neue Seite im Internet bringt Versionen in mehreren Sprachen. Von unserer Suche nach neuen Märkten und neuen Segmenten auf den traditionellen Märkten konnte eine große Gruppe unserer Mitglieder profitieren, denn bei vielen hängt der Erfolg von dieser Vielfalt ab. Die Rezession in den Vereinigten Staaten und die hohen Kraftstoffkosten zeigen bereits Auswirkungen in der Tourismusbranche.
Was ist in diesem Kontext für die Karibikstaaten zu erwarten? Welche Strategien wird die cto angesichts dieser Situation anwenden?
Ebenso wie die Kraftstoffkosten trifft auch die internationale Finanzsituation alle Regionen, nicht nur die Karibik.
Unsere Länder haben eine aggressive Haltung zu den Themen des Flugverkehrs eingenommen, um abzusichern, dass das durch eine Fluglinie verursachte Defizit durch eine andere vertreten wird. Ebenso wichtig ist die fortgesetzte Diversifikation unserer Quellmärkte und Investitionsquellen, sodass wir bei Aussteigen eines Investors oder Marktes auf andere zurückgreifen könnten. Das derzeitige Verhalten des kanadischen Marktes ist ein gutes Beispiel für die Ergebnisse aus dieser Strategie. Andere Strategien haben die Festigung unserer Präsenz in Europa und die Rückkehr zum südamerikanischen Markt zum Inhalt.
Wie hat Ihres Erachtens die cto zur Entwicklung des Tourismus in der Region beigetragen?
In ihren mehr als 50 Jahren Existenz als Organisation ist der Beitrag der cto zur Tourismusbranche der Karibik ohne Zweifel beachtlich gewesen.
Wir sind die zuständige Stelle für Tourismusentwicklung der Region, erbringen Leistungen vom Marketing und Ausbildung des Personals bis zur Gestaltung des nachhaltigen Tourismus, Umgang mit Information und Forschung, Einsatz der Mittel und Bemühen um höchstes technologisches Niveau. Wir haben Systeme entwickelt, mit denen unsere Mitglieder ihre Geschäftstätigkeit selbst gestalten können.
Vergangenes Jahr haben wir mit der Organisation Hotels und Tourismus der Karibik (chta) einen Verband gegründet unter dem Namen Gesellschaft für die Entwicklung des Karibik-Tourismus (cdtc). Es ist eine Gesellschaft für Geschäftsentwicklung und Handel, betrieben und geleitet von der cto und der chta gemeinsam. Im März dieses Jahres starteten wir eine Seite im Internet für Kunden in den Vereinigten Staaten (www.CaribbeanTravel.com) und perfektionierten die Version dieser gleichen Website für Großbritannien und verwandelten den Webplatz in das Portal mit sämtlichen Aspekten zum Karibik-Tourismus.
Viele Destinationen setzen auf Anregung des Tourismus aus Europa; jedoch ist der Tourismus aus den usa weiterhin sehr wichtig für die Region geblieben. Welche ist die Haltung der cto dazu?
Zu den vorrangigen Zielen der cto gehört, durch den Tourismus den Lebensstandard und die Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung verbessern zu helfen. Einer der zu diesem Ziel führenden Wege ist die Unterstützung unserer Mitgliedsländer bei der Erhöhung der Verwertung des im Tourismus investierten Kapitals. Die Diversifikation der Quellmärkte ist ein Teil dieser Strategie, wobei wir andererseits die Wettbewerbsstellung der Region auf den traditionellen Märkten schützen.
Wie macht sich die Zusammenarbeit von cto und chta, und welche Entwicklungsperspektiven gibt es speziell für die Region Lateinamerika?
Die cto und die chta arbeiten gemeinsam an der Vermarktung der Karibik und der Förderung und dem Schutz der Interessen unserer Mitgliedstaaten generell. Unsere Gesellschaft für Entwicklung des Karibik-Tourismus (cdtc) übernahm die Organisation und Durchführung des Ersten Jahresgipfeltreffens des Karibik-Tourismus, das im vergangenen Juni in Washington dc stattfand; daneben übernahm sie die Website (www.CaribbeanTravel.com), die Zeitschrift CaribbeanTravel.com, die Printmedien Kampagne Eine Million Heime, lenkt über die Firma Lou Hammond & Associates die Public Relation Kampagne und realisiert andere auf Promotion, Schutz, Entwicklung und Wachsen der Marke Karibik gerichtete Initiativen.
Welche Politik hat die cto im Fall des europäischen Marktes, sowohl als Quellmarkt als auch Investor, praktiziert, um diese Interessen in die Region zu lenken?
Die cto ist in fünf der europäischen Hauptquellmärkte vertreten, die ich in Beantwortung einer vorigen Frage nannte. Wir haben Nachdruck auf die neuen Märkte in Europa gelegt und unlängst den ersten Workshop b2b in Moskau, Mailand und Paris veranstaltet.
Diese Bemühungen hatten Erfolg und so entschieden wir, ab 2009 unsere Präsenz auf die skandinavische Halbinsel auszudehnen. Diese Märkte beschränken sich natürlich nicht allein auf Sonne und Strand. Wir denken an einen Anstieg der Besucherzahlen in mehreren Bereichen der Branche wie Hochzeiten und Flitterwochen, Ökotourismus, Gesundheitstourismus, Geschäftstourismus, Kongresse und Incentive-Reisen und anderes mehr.