Die fruchtbare Natur und das fast ganzjährig milde warme Klima begünstigten das Aufblühen einer eigenen Kultur, die als Mischung aus europäischen, einheimischen amerikanischen und afrikanischen Elementen erstaunliche architektonische und künstlerische Werke hervorbrachte.
Mit mehr als drei Millionen Einwohnern ist das heutige Santo Domingo eine Weltstadt mit enormer Verführungskraft, die Freude und Abwechslung bietet und jedes Jahr Millionen von Besuchern anzieht.
Auf Schritt und Tritt zeigt die Stadt ihre Gegensätze: Boutique-Hotels in den alten Kopfsteinpflasterstraßen, eine internationale Avantgarde- und Gourmet-Küche, die der typischen kreolischen Küche den Raum zu stehlen versucht, während große und anspruchsvolle Hotels mit Blick auf das karibische Meer die traditionellen Häuser verdrängen wollen, die an die spanischen Spuren erinnern.
Auf den Straßen der Stadt sieht man den laut sprechenden, gestikulierenden und schallend lachenden Mann, der im Gehen oder bei einem kurzen Halt vor einer Bar oder einem Café der Innenstadt Essen zu sich nimmt; ebenso trifft man auf schöne Frauen mit nettem Lächeln, die einem in die Augen sehen, ohne zu erröten, und die mit ihrem sanften rhythmischen Gang zu tanzen scheinen. Musik liegt in der Luft und die Farben der Fassaden der ältesten Häuser leuchten, sei es an einem Regentag oder unter der sengenden Tropensonne.
Als älteste Stadt der Neuen Welt hat Santo Domingo, unter anderem Premieren, die erste Straße, die erste Kathedrale, die erste Universität und das erste Krankenhaus Amerikas aufzuweisen. In der Tat kommt es dem Besucher der gut erhaltenen und im Jahr 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten historischen Altstadt oft so vor, als würde er in der Zeit zurück versetzt.
Santo Domingo wurde als Amerikanische Kulturhauptstadt 2010 ausgewählt. In einer Umfrage ermittelten die Teilnehmer die „sieben Schätze“ der Stadt, was dem Reisenden in gewisser Weise als Leitfaden dient, wenn er, außer sich an einem Bad im Meer zu erfreuen, nach kultureller und geistiger Bereicherung sucht.
Unter den 27 Sehenswürdigkeiten im Wettbewerb vergab das Publikum den Titel „Schatz des materiellen Kulturerbes von Santo Domingo“ an den Alcázar de Colón (Palast des Vizekönigs Diego Colón), die Kathedrale, die Ozama-Festung, das Museum der Königshäuser, den Botanischen Garten, die Uferpromenade Malecón und den Palast der Schönen Künste.
Die Kampagne hatte zum Ziel, auf didaktische, pädagogische und spielerische Art und Weise das materielle Kulturerbe von Santo Domingo zu fördern und zu verbreiten und zum Besuch der ausgewählten Orte zu motivieren. Dabei etablierten sich für in- und ausländische Besucher neue touristische Routen, die zum Kennenlernen des kulturellen Reichtums von Santo Domingo dienen.

Alcázar de Colón, Palast des Vizekönigs Don Diego Colón
Wenn Sie Ihre Reise in die Dominikanische Republik in Santo Domingo beginnen, sollten Sie zumindest einen Blick auf den Alcázar de Colón, den Palast des Vizekönigs Don Diego Colón, werfen, der sich in der Straße Isabel la Católica, an der Plaza España, in der historischen Altstadt befindet.
Der Bau dieses majestätischen Werkes begann Ende 1510 und bereits 1512 wurde der Palast von der Familie von Don Diego Colón, dem damaligen Vizekönig, bewohnt. Er war der dritte Gouverneur der Hispaniola und der älteste Sohn des Entdeckers von Amerika, Admiral Christoph Kolumbus.
Dieser Palast wurde von drei Generationen der Familie Kolumbus bewohnt, von 1512 bis 1577, als sie aus gesundheitlichen Gründen nach Spanien zurückkehrte.
Wie schon aus dem Namen Alcázar de Colón hervorgeht, erhielt das Haus des Vizekönigs und Sohns des Großadmirals seinen Namen und den Stil von den Palästen, die die Araber in Südspanien erbaut hatten. Der Alcázar de Colón ist ein zweistöckiges Gebäude mit rechteckigem Grundriss. Die große Haupttreppe ist wie ein U geformt. Das Haus hat zwei weitere Treppen, eine Wendeltreppe und eine kleinere, die im Erdgeschoss von der nachgebauten Kapelle für María de Toledo ausgeht.
Für den Bau wurde vor allem Korallenstein aus den Brüchen von Santa Barbara verwendet. Der Palast nimmt eine Fläche von 1.525 m2 ein und die Wände sind etwa 85 cm breit. Der Haupteingang ist im spätgotischen Stil, wobei ein Bogen hervorsticht, der durch in Stein gemeißelte Verzierungen gerahmt wird.
Die englische Freibeuter Francis Drake griff den Palast im Jahr 1586 an und plünderte ihn, was zu schweren Schäden führte. Er wurde verlassen und seine Infrastruktur litt erheblich. Lange Zeit später wurde er 1870 nach mehreren Renovierungen zum Nationaldenkmal erklärt.
Als Museum wurde er im Jahr 1957 nach einem Umbau durch den spanischen Architekten José Barroso eröffnet.
Es enthält eine Sammlung von mehr als 800 Originalstücken aus der Zeit vom 13. bis 20. Jahrhundert, die alle mit den verschiedenen Aspekten einer vizeköniglichen Residenz im Zusammenhang stehen. Hervorzuheben sind dabei Teppiche, Schränke, die Musikinstrumentensammlung und die Gemälde, davon zwei von Albert Dürer und drei von Rafael Pellicer.
Die Öffnungszeiten für das Publikum sind dienstags bis samstags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr und sonntags von 9.00 bis 16.00 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 100 Peso für Erwachsene. Für Kinder bis zu acht Jahren ist der Eintritt frei.
Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer (809) 682-4750 erhältlich