Delphine des Delphinariums Varadero bei einer der dreimal täglich stattfindenden Vorführungen.
Reittour am Strand von Varadero.

Ein junger Indio läßt sich für einige Minuten auf den warmen Sand fallen, erschöpft von der harten Arbeit des Fischfangs. Das Wasser bespült seine müden Muskeln; die sinkende Abendsonne schläfert ihn ein, und er beginnt zu träumen. Er träumt, er hätte Flügel und flöge sanft, einer Möwe gleich, über die blaue Wasseroberfläche. Er träumt, sein primitives Heim, seine Höhle, sei so weich und sanft wie das frische Gras unter seinen Füßen bei seinen täglichen Gängen.

Es vergingen Jahre, Jahrhunderte, Jahrtausende. Riesige silbrige Vögel fliegen in Kreisen über der Region. Männer und Frauen aus fernen Ländern kommen nach Varadero, dem berühmten kubanischen Badeort und Kernpunkt vieler Träume, die früher nur Zukunftsmusik, dann Pläne waren und heute eine konkrete noch im Ausbau befindliche Realität sind. Je weiter man sich nähert, desto anders scheint die Luft zu sein. Man beginnt, bewußt zu atmen, sie wie ein köstliches Elixier zu genießen. Die offene Landschaft, die charakteristische Vegetation, das warme Klima, das kristallklare Wassers, der feine weiße Sand, der von Menschenhand gesiebt zu sein scheint; all das vermittelt das Gefühl von einem Format, das ganz anders ist als bisher Bekanntes. Die verführerische Kraft Varaderos beginnt ins Gemüt einzudringen.

Anfänge des Tourismus Es heißt, die ersten „europäischen Touristen“ auf der Halbinsel seien die Bukanier gewesen, die sie in der Kolonialzeit für die Versorgung ihrer Schiffe mit Wasser, Salz und anderen Provisionen nutzten. Die hiesige Ruhe und der anziehende Strand vervollständigten das für die nötige Erholung ersehnte Panorama. Es war ein besonderer Ankerplatz (varadero: Stapel) für die Schiffe.

Mit der Zeit begriff man, daß jenes Territorium aufgrund seiner natürlichen Bedingungen viel mehr zu bieten hatte als das begehrte Salz. Im Jahr 1880 gründete eine Gruppe vermögender Familien den Ort Varadero, seine vielversprechende Zukunft voraussehend. Die ersten Wohnhäuser wurden errichtet und Jahrzehnte später dann einige Hotels. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war Varadero der Sommersitz p.exc. der kubanischen High Society und Zentrum eines einsetzenden geringen Fremdenverkehrs, vorwiegend aus den Vereinigten Staaten, woran noch gewisse Namen und bauliche Ausführungen erinnern.

Im Jahr 1990 standen in Varadero bereits 21 Hotels mit einer Gesamtkapazität von 4439 Zimmern. Jenes Jahrzehnt war das der beschleunigten Entwicklung, wodurch der Ort zu einem bedeutenden touristischen Ausbauzentrum der Insel wurde. Im Jahr 2000 war die Anzahl der Hotelanlagen auf 45 gestiegen mit 12 141 verfügbaren Zimmern. Im laufenden Jahr sollen mit dem Royal Varadero 402 Zimmer der 5-Sterne-Kategorie und im Palma Real 236 Zimmer der 4-Sterne-Kategorie übergeben werden. Für das kommende Jahr 2003 ist ein weiterer 50-Zimmer-Komplex im Iberostar Barlovento vorgesehen, und 2004 sollen 386 Zimmer des Iberostar Varadero der 4-Sterne-Kategorie fertig sein; mit ihrem Bau soll noch in diesem Jahr 2002 begonnen werden.

Grundpfeiler der Entwicklung des Tourismus Der bekannteste Anziehungspunkt Varaderos sind seine mehr als 20 Kilometer unvergleichlicher feiner weißer Sandstrand, der zudem noch ergänzt wird durch andere Güter der Natur wie Höhlen, Lagunen, Keys und endemische Flora und Fauna.

Die Ambrosius-Höhle, in der die Ureinwohner ihre Rituale vollzogen, ist 250 Meter lang und enthält 72 Höhlenmalereien, die zu den stärksten Vertretern dieser Manifestation auf den Inselstaaten der Karibik gerechnet werden; die Cueva der Musulmanes (Mohammedaner-Höhle), eine Wohnstätte, und die Bestattungshöhle Calero, in der Überreste des wahrscheinlich ältesten Bewohners Kubas gefunden wurden sowie, neben vielen anderen, ein Schädel mit Merkmalen eines Europäers. Alle diese Höhlen zeigen die Spuren jener ersten Menschen, die das Privileg hatten, in dieser Gegend zu leben.

Die Lagune Mangón, wo dereinst das von den Piraten so begehrte Salz gewonnen wurde, ist das Habitat von 12 Wasservogelarten und Refugialgebiet von 19 Zugvogelarten. Vor dem Südteil der Halbinsel liegen die Keys Libertad (mit Landepiste und Pier) und Cayo Blanco (mit mehr als 4 km ausgezeichnetem Strand). Im Osten erstreckt sich zwischen Cayo Cruz del Padre und Cayo Mega auf dem weiten Inselsockel ein einmaliger submariner Park. Eine weitere großartige Option für die Fans der Welt des Schweigens sind die Korallenriffe mit ihren wunderschönen Gebilden vor der Küste zwischen Matanzas und Varadero. Es wurden Tauchstationen eingerichtet, durch die man in den Genuß dieser und anderer Wunder der Unterwasserwelt kommen kann; so die Tauchstation Barracuda, eine der wichtigsten des Landes.

Der Ort Varadero und sein Umfeld nennt eine reiche und vielfältige Flora sein eigen. Hervorzuheben sind die endemischen Pflanzen des kubanischen Westens. Im ökologischen Reservat Varahicacos ist diese Artenvielfalt am besten zu sehen.

Die touristischen Anlagen In Varadero wurde einer der stärksten Investitionsprozesse des Landes vollzogen bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualitätsstandards der Unterkünfte. Der Komfort und das reizvolle Outfit der Anlagen, die zu einem erheblichen Teil der 4- und 5-Sterne-Kategorie angehören, werden ergänzt durch freundlichen Service und hochstehende Dienstleistung, menschliche Wärme, Vitalität und Initiativen, was bei den Besuchern das Gefühl höchsten Wohlbefindens erzeugt.

Bei den Marinas, darunter Puerto Sol, Gaviota und Marlin der Firma Cubanacán Náutica S.A., kann man noch anderes im Meer genießen: Sportfischen, Tauchen, attraktive Safaris, Fahrten zu den vorgelagerten kleinen Inseln oder einfach submarines Spazieren.

Diese Marinas bieten also breite Möglichkeiten für aktiven Tourismus; so zum Beispiel die von Jungle Tour angebotenen Aqua Ray-Fahrten, die ein ganz besonderes Erlebnis sind. Man fährt durch die Kanäle im südlichen Teil der Halbinsel Hicacos an vielen von Mangroven bewachsenen Keys vorbei, die Refugialgebiet für Zugvögel und landschaftlich sehr schön sind.

Eine weitere attraktive Modalität des aktiven Tourismus ist das Fallschirmspringen, das über das Internationale Zentrum für Fallschirmsport praktiziert werden kann.

Bestandteil der Infrastruktur des Tourismus sind die Restaurants, die mit einem breiten Angebot kulinarischer Spezialitäten aufwarten. Ebenso dazu gehören die Nachtklubs, wo den Touristen Äußerungen der authentischen kubanischen Kultur erwarten.

Auf dem Internationalen Flughafen Juan Gualberto Gómez unweit vom Stadtzentrum Varaderos können Flugzeuge jeden Typs landen; Landungen können alle 45 Minuten erfolgen, und die Abfertigungskapazität beträgt 600 Passagiere pro Stunde. Dadurch wird die Anreise vom Ausland und die Kommunikation zu anderen Destinationen des Landes erleichtert. Daneben ist er ein wichtiges Glied in der Kette der Multidestinationen, diesem in Entwicklung befindlichen Produkt der Karibik, über das bereits Ein- und Mehrtagsausflüge nach Cancún-Playa del Carmen-Tulum und Cancún-Chichén Itza und anderen Orten angeboten werden.

Unvergeßliche Stätten Im Badeort Varadero kann man den unterschiedlichsten Interessen frönen: im Delphinarium, diesem außergewöhnlichen Ort der Zerstreuung für Groß und Klein, werden dreimal täglich dressierte Tiere vorgeführt; die Höhle des Piraten, ein in einer Höhle eingerichteter Nachtklub mit Revue, wo der Legende zufolge ein mißtrauischer Pirat seinen Schatz verbarg; heute werden hier unterschiedliche Spektakel zum nächtlichen Vergnügen der Touristen präsentiert; der Josone-Park, eine kleine grüne Lunge im Zentrum Varaderos im Umkreis der Laguna de la Paz; hier bilden die ungewöhnlichen Vorzüge der Natur und Bauten von hohem architektonischen Wert – einige davon mit Skulpturen, großen Krügen und Vasen und klassischen Gegenständen und Möbeln – ein einheitliches Ganzes. Es ist eine einladende Gegend, wo man neben dem Empfinden von Gefühlsregungen und –ausbrüchen sich auch in Spezialitätenrestaurants kulinarisch verwöhnen lassen, das dem neuesten Trend angepaßte Spielkasino besuchen und Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und andere Festlichkeiten abhalten kann. Renommierte Bands geben diesem Park noch eine zusätzliche Note.

Der Varadero Golf Club gilt als einer der schönsten der Karibik und gehört zu den sechs besten der Region. Tag für Tag bekräftigt er seinen Weltruf, den er sowohl seinem vortrefflichen Umfeld als auch seiner technischen Struktur generell verdankt.

Die Villa Xanadú, heute Klubhaus des Varadero Golf Club, erhebt sich in ihrer ganzen Großartigkeit, in der sie von dem französischstämmigen Multimillionär Irenée Dupont de Nemours errichtet wurde. Edelhölzer, Marmor, Skulpturen und Porzellangegenstände sowie luxuriöse Stilmöbel zeugen von dem im Bau- und Ausstattungsplan vorherrschenden feinen Geschmack sowie von der in den Restaurationen zu spürenden absoluten Beachtung dieses Aspektes.

Im Centro de Convenciones Plaza América (Kongreßzentrum) wird ein großer Teil der Nebenveranstaltungen der nächsten Tourismuskonvention vom 6. bis 10. Mai stattfinden. Das Zentrum wird seine ausgezeichneten Bedingungen für die Durchführung von Events und die Entwicklung der Modalität des Incentivetourismus neben vielen anderen Möglichkeiten unter Beweis stellen.

Die Zukunft Viele der früher geträumten Träume sind heute beweiskräftige Realität, die in einigen Fällen den Traum noch übertrifft. Doch Varadero bleibt auch fortan eines der vielversprechendsten touristischen Destinationen. Die Natur, die mit diesem Stück kubanischer Erde verschwenderisch umgegangen ist, und die über einen spontanen Prozeß in das touristische Produkt integrierte autochthone Kultur bilden neben der bekannten Anziehungskraft von Sonne und Strand den Sockel für Aufwind und Konsolidierung des bereits gut verdienten Renommees Varaderos für die Tourismusindustrie.

Geplante Entwicklung der Kapazitäten

2001 12 142 Zimmer 2002 402 (neue Zimmer, 5 Sterne) 236 (neue Zimmer, 4 Sterne) 2003 50 (neue Zimmer, 4 Sterne) 2004 386 (neue Zimmer, 4 Sterne)

Bebaute Fläche: 53 % der Halbinsel Hicacos In Ökoreservaten geschützte Gebiete (nicht bebaubar) 21,3 % der Gesamtfläche 172 Anziehungspunkte und Sehenswürdigkeiten