Sancti Spiritus: Im Zentrum der Insel
Das koloniale Trinidad birgt derartig große Werte, daß es die UNESCO zum Kulturgut der Menschheit erklärte
Wie eine Zauberin mit großem schwarzen Hut präsentiert Santi Spíritus in aller Ruhe seine bunten Attraktionen. Zwei Städte waren es, die der Adelantado Diego Velázquez um 1514 gründete, den die üppige Natur entzückte und der es eilig hatte, die Ökonomie der Krone zu führen. Fünf Jahrhunderte danach existieren sie noch und sind voller patrimonialer, historischer und kultureller Werte, wie Bilder in bunten Sepiafarben Epochen, Gebräuche und Traditionen enthüllend.
Dieses ehemalige Territorium umfaßt heute eine Provinz mit sechs Munizipien (Verwaltungseinheiten ähnlich der Landkreise): Cabaiguán (der Name bedeutet Land der Leguane); Fomento, eskortiert von den Flußbecken des Agabama und des Zaza; Jatibonico, das von der Carretera Central durchkreuzt wird und das seinen Namen dem gleichnamigen Fluß verdankt; Taguasco, so nannten es die Indios nach den vielen hier vorkommenden Butterpalmen; Yaguajay voller unvergänglicher Seiten Geschichte und La Sierpe mit einem Küstenstreifen von tiefem Flachland und Mangrovenwald auf der einen und Lagunen auf der anderen Seite.
DORNRÖSCHEN MUSEUMSSTADT DES KARIBISCHEN MEERES Am Fuße des Gebirgsmassives Guamuhaya des Escambray-Gebirges und errichtet nach architektonischen Regeln, die an das Spanien des 18. und das Europa des 19. Jahrhunderts erinnern, ist Trinidad eine Stadt, in der die Moderne nur zweitrangig zum Vorschein kommt, um dem kolonialen Stil den Vorrang zu lassen, weshalb sie 1988 von der UNESCO zum Kulturgut der Menschheit erklärt wurde.
Erbaulich ist ein Besuch in der Hauptkirche mit ihrem neugotischen, der heiligen Dreifaltigkeit geweihten Holzaltar; im Haus Padrón, heute Archäologiemuseum Guamuhaya; im Haus Alderman Ortiz, das mit exzellenten Galerien des Kulturgutfonds aufwartet; in dem das Geschichtsmuseum beherbergenden Cantero-Palast sowie in den Häusern berühmter Familien wie der Sánchez Iznaga, Borrel und Malibrán. Letztere gehören zu den wenigen, die ihre Wohnhäuser zweigeschössig bauten.
Bei diesem Rückblick auf Geschichten und Legenden, die jeder Trinidader kennt, ist ein Abstecher zu La Canchánchara gar nicht so verkehrt. Hier kann man das Getränk probieren, das als ABC der Ernährung gilt. Zubereitet wird es nach einem für unsere heutige Zeit neu erfundenem Rezept. Die Zutaten sind Zuckerrohrschnaps, Bienenhonig, MIneralwasser, Zitronensaft und Eiswürfel. Es ist schmackhaft und süffig, stark und explosiv beim Klang der Batá-Trommeln. Das ist die Stadt Trinidad, deren Bewohner im Kunsthandwerk (Artikel auf der Basis der Zwergpalme) begabt sind sowie in der Fertigung feiner Leinenwäsche, die traditionsgemäß zum Leben einer Familie gehört. Ausgehend vom Hauptplatz - von hier aus begann sich die Stadt zu entwickeln - ist Trinidad ein einziges Sich-Regen.
TAL, BERGE UND MEER Wie man von der Stadt sagen kann, daß sie Geschichte birgt, so ist dies nicht weniger bei dem Tal San Luis, heute das Tal der Zuckermühlen, der Fall; denn in vergangenen Zeiten gab es hier eine Anhäufung von Zuckerfabriken und es heißt, es seien bis zu 60 000 Arrobas (1 Arroba = 11,502 kg) aus den Süßgräsern produziert worden. In diesem Open-Air-Museum existieren 65 Stätten von Bedeutung, die auf irgendeine Weise mit der Zuckerindustrie zu tun haben. Darunter befinden sich: der Iznaga-Turm und die Hazienda Manaca Iznaga, von der UNESCO 1988 zum Kulturgut der Menschheit erklärt.
Dem steht die wunderbare Natur des Gebirgsmassivs Guamuhaya nicht nach, dessen faszinierendes Relief lediglich von der im kubanischen Osten befindlichen Sierra Maestra übertroffen wird. Hier ragt der Pico San Juan empor, die höchste Erhebung Zentralkubas. Dieses Höhenparadies beherbergt im Gebiet Topes de Collantes einen Sanatoriumskomplex mit integralen Behandlungen und individueller Betreuung.
Die annähernd sechs Kilometer langen Strände der Halbinsel Ancón gehören zu den besten der Südküste; die Korallenriffe erstrecken sich weit und sind ausgezeichnete Tauchziele. In dieser privilegierten Zone stehen die Hotels Ancón und Trinidad del Mar und unweit davon Las Cuevas und Costasur. Sieht man sich in der Gegend um, so begegnet man dem Zaza - nach dem Cauto der zweitlängste Fluß Kubas - und dem gleichnamigen Stausee, das größte Süßwasserbecken der Insel.
DIE ERDE DES YAYABO Das Gemeinsame an Trinidad und Sancti Spiritus ist ihre Liebe zur Yayabo-Brücke, die sich seit 1825 in ihrer mittelalterlichen Naivität erhebt, gehalten von fünf gewölbten Brückenbogen, wie es sie auf der Insel nicht noch einmal gibt. Die Hauptkirche ist einer der bedeutendsten Kirchenbauten des 18. Jahrhunderts in Kuba. Ihr Grundriß ähnelt dem der Pfarrkirche der Villa de Alcor in Huelva. Vom Glockenturm verkündet eine immerwährend funktionierende Uhr den Spirituanern einen jeden neuen Tag.
Spanischen Spuren folgend, sind im Provinzmuseum Wandfliesen des Keramikers Aguado zu sehen, dessen Muse das Haus des Greco war, ebenfalls ein Großer der klassischen Kunst. Im Kolonialkunstmuseum heißen Sammlungen von Möbeln sowie Glas und Porzellan den Besucher willkommen, den die kulturellen Kernpunkte eines Landes, einer Stadt und ihrer gastlichen Menschen interessieren, die gebildet und stolz auf ihre Wurzeln sind.
In diesem Sancti Spiritus bereitet es Vergnügen, in der Parkanlage Serafín Sánchez zu spazieren - sie verdankt ihren Namen einem vortrefflichen Patrioten der Stadt - und die unter Denkmalschutz stehenden den Park umgebenden klassizistischen Bauten zu betrachten; am Hotel Plaza vorbei, dessen Standort ausgezeichnet ist; sich der Perle Kubas zu erinnern, deren Luxus in den ersten Jahrzehnten des 20.
Jahrhunderts Erstaunen hervorrief; oder in der Casa de la Trova (Haus des Liedes) guten Traditionstrios zuzuhören. Doch alles, wohin sich der Besucher begeben und was er sich ansehen kann, wird von den Menschen überboten, die nach Neuem streben und fähig sind, alle Probleme zu überwinden; die die Kunst des Lebens besitzen. Reiseführer
Die gleichnamige Provinzhauptstadt liegt im zentralen Süden der Insel. Die Entfernung zu Havanna beträgt 386 km. Die Nachbarprovinzen sind Villa Clara und Ciego de Avila. Die zweitbedeutendste Stadt der Provinz ist Trinidad, deren Entfernung zu Havanna 454 km beträgt.
Anreisemöglichkeiten Sowohl Trinidad als auch Sancti Spiritus besitzen einen Flughafen für kleine und mittelgroße Flugzeuge (Flughafen Trinidad, Tel.: 2296-2547; Flughafen Sancti Spíritus, Tel.: 24316-23104), außerdem gute Landstraßen, auf denen man nach Havanna gelangt. Sancti Spíritus ist mit der Landeshauptstadt durch die Landesautobahn verbunden. Verbindung besteht ebenfalls über die alte Carretera Central (Zentrale Landstraße erster Ordnung).
Sehenswürdigkeiten Sancti Spíritus ist eine der architektonisch schönsten Einheiten Kubas. Ihr Ursprung geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Typische Plätze und sich windende Straßen sind Kennzeichen der Stadt. Eines der auffallendsten Gebäude des Altstadtkerns ist die Iglesia Parroquial Mayor (Hauptkirche). Ihr Grundriß ist dem der Pfarrkirche von Villa Alcor im spanischen Huelva fast identisch. Der Puente de Yayabo (Yayabo-Brücke) wurde 1825 gebaut und bildet den Südzugang zur Stadt. Sie wurde unter Denkmalschutz gestellt, denn ihre gewölbten Brückenbogen sind auf der Insel kein zweites Mal vorhanden. La Placita (der kleine Platz) liegt an der Straße Céspedes zwischen den Straßen Máximo Gómez und Agramonte.
Hier ist das Museo de Arte Colonial (Kolonialkunstmuseum) zu finden mit Ausstellungsstücken aus Porzellan, Glas und Möbeln. In der Stadt Sancti Spíritus gibt es noch andere Museen wie das Museo Nacional de Lucha contra Bandidos (Landesmuseum des Kampfes gegen die Banditen) in der Straße del Cristo esq. Boca.
Trinidad ist die zweitbedeutendste Stadt der Provinz. Das Charakteristischste an ihr sind zweifelsohne die Pastellfarben der Häuser, wodurch das tropische Ambiente der Stadt noch unterstrichen wird. Der Palacio Brunet (Brunet-Palast) an einer Ecke des Hauptplatzes beherbergt gegenwärtig das Museo Romántico, eines der interessantesten seiner Art in Kuba, zu dessen Inventar ganz besonders attraktive Möbel gehören. Nur ein paar Schritte vom Platz die Straße Desengaño hinunter ist im Palacio Cantero (Cantero-Palast) das Museo Municipal de Historia (Geschichtsmuseum des Munizipiums) untergebracht. Vorhanden sind viele dekorative Details und weite Fensterfronten.
Andere Stätten von Bedeutung: Playa Ancón, Salto del Caburní (Wasserfall), Hacienda Codina, Guaimaro, Mirador del Valle de los Ingenios (Aussichtsturm im Tal der Zuckermühlen), ein reizender Ort, an dem man ein vortreffliches Landschaftsbild genießen kann.
Hotels Hotel Ancón, Landeskategorie: 4 Sterne, am Playa Ancón in Trinidad, Tel.: 419 6120 und 6122; Hotel Costasur, Playa María Aguilar, Casilda, Trinidad, Tel.: 419 6172 und 6174; Los Helechos, Topes de Collantes, Escambray, Tel.: 40 180/89; Kurhotel Escambray, Topes de Collantes, Escambray, Tel.: 85342) 40219 und 40228; Hotel Rancho Hatuey, Carretera Central, km 383, Santi Spíritus, Tel.: 2 6015 und 2 6406; Hotel Zaza, Finca San José, km 5, Lago Zaza, Tel.: (5341) 26012 und 25334; Hotel Las Cuevas, Finca Santa Ana, Trinidad, Tel.: 4013 und 3624; Villa Los Laureles, Carretera Central Oeste, km 383; sowie Ein-Sterne-Hotels wie Horizontes Plaza, Ave. Marcos García esq. Independencia, Tel.: 27 102; Villa San José de los Lagos, A. Guiteras, Mayajigua, Tel.: 56 108, 56 109.
Restaurants In Trinidad: Colonial, Plaza Santa Ana, Real del Jigüe, Plaza Mayor, Don Antonio, Vía Real, Ma Dolores, Grill Caribe, Manaca Izanaga, El Cubano, Casa La Gallega, Mesón del Regidor, Ranchón La Boca. In Sancti Spíritus: Quinta Santa Elena, Mesón de la Plaza. Andere: Restaurante El Lina, Ranchón Marina Cayo Blanco, Restaurante La Represa.
Reiseagenturen Cubatur, Viajes Cubanacán, Islazul, Havanatur, Gaviota Tour, Rumbos Cuba, Paradiso. Die Agencia Trinidad in Sancti Spíritus (Calle Frank País 479, Tel.: 2577) und Havanautos (Hotel Ancón, Tel.: 4011) offerieren verschiedene Leihwagenmodelle. Ebenso Micar in Trinidad, Tel.: 96 192 und Transautos im Hotel Ancón und in der Calle Maceo esq. Francisco Javier Zerquieira, Tel.: 6120 und 6110. Haben Sie keine Lust zum Selbstfahren, dann nehmen Transtur im Hotel Ancón, Playa Ancón, Tel.: 6110 und Turistaxi, C/Real, Tel.: 5314 und in Bahía de Casilda, Trinidad, Tel.: 5317 ihre Taxibestellung entgegen.
Nachtleben Diskothek Zaza im Hotel Zaza; Casa de la Trova (Trinidad und Sancti Spíritus; Diskothek Ayala; Teatro Principal; Casa Artex; Cabaret Los Laureles.
Information Infotur Trinidad; Cubanacán, Tel.: 6302; Cubatur, Tel.: 6314, 6315, Gaviota Tours in Topes de Collantes, Trinidad, Tel.: 40 228 und 40 297; weitere Information auf www.excelencias.com.