Naturlandschaft in der Provinz Camagüey.
Kirche in Camagüey.

Die gleichnamige Provinzhauptstadt ist eine der ältesten Städte Kubas. Zeuge vergangener Epochen stehen auf ihren 300 Hektar Fläche steinalte Bauten an den eigensinnig angelegten labyrinthähnlichen und engen Straßen, die sich ganz unerwartet pittoresken größeren und kleineren Plätzen öffnen, an denen vielerorts beeindruckende Gotteshäuser und Kirchen stehen. Der vorhandene internationale Flugplatz mit einer Abfertigungskapazität von 600 Passagieren pro Stunde ist eine Gewähr für die Direktanreise in die Provinz von anderen Breitengraden aus.

Von den einen Komplex potentieller touristischer Attraktionen bildenden Naturreichtümern sind die insgesamt mehr als hundert Kilometer langen unberührten Strände hervorzuheben, die mehr als sauber sind und an denen das Wasser in reizvollen Farben spielt. Sie machen 25 Prozent der Strände des Landes aus. Der Norden Camagüeys ist die touristische Region mit dem höchsten Potential des "Sonne-Strand-Produktes" des Landes und mit annähernd 37 000 geplanten Kapazitäten, verteilt auf neun touristische Zentren, von denen zwei erschlossen sind. Es gibt acht Naturzonen von touristischer Bedeutung. Die größten Schutzgebiete befinden sich in der Sierra de Cubitas (bedeutende Berggruppe mit mehr als 300 Pflanzenarten und mehr als 50 Karsthöhlen von hohem natürlichen und kulturgeschichtlichen Wert) und in der Belén (eins der größten Vogelschutzgebiete mit 17 der 23 endemischen Vogelarten Kubas). Das sich wenige Kilometer vor der Nordküste der Provinz erstreckende Barriereriff schützt die Küste und ist für Tauchfans eine ganz besondere Attraktion.

Reich an Kulturtradition, gediehen in Camagüey die Geisteswissenschaften und die Künste. Die kulturellen Äußerungen bilden einen weiteren Grund, Camagüey in Erinnerung zu behalten, denn hier gibt es eine große Gruppe bildender Künstler und Kunsttöpfer, Bühnenkunst- und Tanzensembles. Seinem Ruf Ehre zollend, hat Camagüey heute ein intensives Kulturleben zu bieten.

Zehn Jahre Fremdenverkehr in Camagüey (1990 - 2000) Seit 1989 hat der Fremdenverkehr in der Provinz eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Diese liegt im Besucheraufkommen pro Tag und den Einnahmen in frei konvertierbarer Währung bei 17 %. Erzielt wurde ein Aufkommen von annähernd 500 000 Besucher/Tag/Jahr. Die Hauptentsenderländer in diesem Zeitraum waren: Kanada, Deutschland, Italien und Großbritannien. Die Provinz verfügt über insgesamt 1289 Zimmer für Auslandstourismus. Das Angebot für den Binnentourismus beinhaltet 359 Zimmer in Hotels und 143 Bungalows in naturverbundener Umgebung.

Santa Lucía. In den fünfziger Jahren begannen am Strand Santa Lucía die ersten urbanistischen Erschließungsarbeiten; der Küstenstreifen wurde parzelliert, wodurch die Grundlagen für eine Vermarktung von Grundstücken und für die künftige Urbanisierung geschaffen wurden. Doch erst in den sechziger Jahren entstehen die ersten Enwürfe eines Entwicklungsplanes dieses touristischen Ausbauzentrums, die 1985 durch eine eingehendere Studie der natürlichen Bedingungen und Ressourcen eine Vertiefung erfahren. Unter Fachberatung durch ein spanisches Team entstand 1988 ein neuer Fremdenverkehrsplan, der inhaltlich und bedeutungsmäßig zweifelsohne die bis zu diesem Zeitpunkt vollständigste und effizienteste Arbeit auf dem Gebiet der Städteplanung war. Er bildete die Grundlage, auf der sich die Entwicklung der Tourismusbranche konsolidierte, so wie sie uns heute zur Verfügung steht. Anfang der neunziger Jahre waren in diesem Zentrum 508 Zimmer vorhanden. Ende 2000 war diese Zahl auf 1070 Zimmer gestiegen, die sich in 2-, 3- und 4-Sterne-Hotels der Hotelgruppe Cubanacán befanden. Im Verlaufe jener Jahre bildeten sich eine Reihe von nicht hotelmäßigen Leistungen für den Tourismus heraus, die die Leistungen der Hotels ergänzen und von Spezialitätenrestaurants, Cafeterías und Festsälen über Naturpfade, Shops, Fachgeschäfte und Strandklubs bis hin zu einem internationalen Tauchzentrum und einer internationalen Klinik reichen. Ende 2000 existierten vier Joint Venture zur Errichtung von Hotels in der Zone mit insgesamt 965 Zimmern der Hotelgruppen Cubanacán und Gran Caribe.

Camagüey-City. In der Stadt stehen 237 Zimmer in Hotels zur Verfügung, die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut wurden und bis jetzt ihren touristischen Aufgaben umfassend nachgekommen sind. Dazu kommen etwa 214 Zimmer für Auslandstourismus in 3-Sterne-Häusern. "Sie ist wie eine Jungfrau in Erwartung", war die Meinung vieler, die, sich der echten Werte dieser erbauten Güter bewußt, es schmerzte, daß die Stadt vielen unbekannt war. Die im letzten Jahrzehnt in der Tourismusbranche erzielten Ergebnisse waren zurückhaltend