Bottle Museum
Rail Road Museum, Barstow
Joseph Filippi Winery
Integratron
Santa Monica, Kalifornien

Die 66. Straße  bzw. die U.S. 66, die quer durch die Vereinigten Staaten führt, wird in Anspielung auf ihren Verlauf quer durch die USA - von Chicago, Illinois, bis nach Santa Monica, Kalifornien - oft als The Main Street of America (Die Hauptstraße Amerikas) und The Mother Road (die Mutterstraße) bezeichnet.

Die Route 66 wurde genau zum Beginn des Zeitalters des Autos eröffnet und war, seit dessen Einrichtung im November 1926, Teil des Bundeslandstraßennetzes dieses Landes, wurde aber erst im Folgejahr ausgeschildert.

Ohne Zweifel ruft die Straße den Abenteuergeist heraus und uns beeindruckt die Tatsache, den Hauptweg der Emigranten zu durchfahren, die in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts nach Westen zogen.

Menschen, die während der wachsenden Popularität der Straße zu Wohlstand kamen, kämpften Jahre später darum, sie am Leben zu erhalten, als begonnen wurde, das neue Interstate Highway System der Vereinigten Staaten zu bauen

Der Ursprung der 66.

Benannt mit einer leicht zu merkenden Zahl, machte ihr meist flacher Verlauf sie zu einer beliebten Route für Lastkraftwagen. In den dreißiger Jahren diente die Dust Bowl als Transitverbindung für Bauernfamilien, die nach Kalifornien zogen. Während dieser Zeit, die als große Depression bekannt ist, brachte die lange Straße der nahe wohnenden Bevölkerung Entlastung, denn sie führte durch zahlreiche kleine Ortschaften, und ermöglichte mit dem Anwachsen des Verkehrs den Aufschwung einiger Unternehmen, wie Tankstellen, Restaurants und Werkstätten.

Zu Beginn bestanden große Teile der Strecke aus Kies und Erde, bis sie im Jahre 1938 zur ersten komplett asphaltierten Straße wurde. Aufgrund ihrer Gefährlichkeit verdienten einige Abschnitte den Spitznamen „Bloody 66“ (Blutige 66). Trotzdem blieb sie ein beliebter Reiseweg und später wurden jene Stellen begradigt, die die kompliziertesten Kurven enthielten.

In den fünfziger Jahren wurde die 66. zum wichtigsten Verbindungsweg für Sommerurlauber, die nach Los Angeles reisten. Die Fahrt schloss das Erlebnis der Durchquerung der Wüste von Arizona ein, vorbei an deren nicht zu übersehendem Krater in der Nähe des Grand Canyon.

Die Sehenswürdigkeiten und kleinen Motels, diverse Essensstände und Souvenirshops florierten. Sogar die Meramec-Höhlen in der Nähe von Saint Louis wurden als „das Versteck des Jesse James“, in Anspielung auf den berühmten Revolverhelden, angekündigt.

So entstand auch die Fast-Food-Industrie. Es erschienen der Red’s Giant Hamburgs in Springfield (Missouri), das erste Durchfahrt-Restaurant und das erste McDonalds in San Bernardino (Kalifornien). Die 66. Straße wurde zu einer Art kleinem Universum der anglo-amerikanischen Kultur.

Das Wiederaufleben

der Main Street

Obwohl die Main Street of America in den späten fünfziger Jahren an Bedeutung verlor, ist noch nicht vollständig auf ihre Benutzung verzichtet worden. Die Straßen, die sie ersetzten, verlaufen oft parallel zu ihr, aber die alte Mother Road hat noch immer ihre Reize. Es ist nicht mehr möglich, sie für eine ununterbrochene Fahrt von Chicago nach Los Angeles zu nutzen, aber noch immer kann der verwegene Reisende nach einem sorgfältigen Studium der Strecke viele ihrer ursprünglichen Teile befahren.

Im Jahr 1990 wurden unabhängig voneinander in Arizona und Missouri Verbände „Route 66“ gegründet. In Missouri wurde sie gar zur Historischen Staatsstraße erklärt. Die Initiative breitete sich schnell auf andere Staaten der USA aus und heute sind ihr innerhalb und außerhalb des Landes mehrere Museen und Organisationen gewidmet.

Abgesehen davon, dass sie Unternehmen, Marken und Geschäften großzügig ihren Namen verliehen hat, wurde sie auch in der Literatur, der Musik, Popkultur und im Fernsehen verewigt.

1939 veröffentlichte der kalifornische Schriftsteller John Steinbeck The Grapes of Wrath (Die Trauben des Zorns), ein Roman, in dem sich der Autor auf sie als The Mother Road bezieht. Als das Buch einen Pulitzer Preis gewann, machte dieser Beiname sie noch berühmter.

Im Jahr 1946 schrieb der Pianist und Jazz-Komponist Bobby Troup den Song (Get Your Kicks On) Route 66, der durch Nat King Cole zum Erfolg wurde und unter anderem von Chuck Berry, Rolling Stones, Depeche Mode, Manhattan Transfer, John Mayer, The Cheetah Girls und Pappo (Norberto Napolitano), mit neuen Versionen versehen worden ist.

Die Route 66 gab ihren Namen auch einer beliebten Fernsehserie, die von 1960 bis 1964 auf CBS ausgestrahlt wurde. Allerdings wurden große Teile des Programms in Filmbauten aufgezeichnet.

Im Laufe der Jahre erhielt die U. S. 66 viele Beinamen, aber The Mother Road ist weiterhin der bekannteste für die Asphaltstraße, die den Osten und den Westen der USA miteinander verband, als ein weiteres Symbol für die Träume von Größe der aufstrebenden nordamerikanischen Nation.